Wenn Marxisten joggen

Industrie Thyssenkrupp will seine deutsche Stahlsparte gen Indien abstoßen. Dagegen kämpft die Belegschaft, die aber in zwei Lager gespalten ist
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2017
Noch ist Duisburg mit rund 20.000 Mitarbeitern der größte Stahl-Standort Europas
Noch ist Duisburg mit rund 20.000 Mitarbeitern der größte Stahl-Standort Europas

Foto: Getty Images

Auf der Spitze des Hochofens 5 weiß Peter Römmele nicht, ob er schwärmen oder schweigen soll. Unter ihm liegt der Landschaftspark Duisburg-Nord, Ankerpunkt auf der „Route der Industriekultur“ und ausgezeichnet für seine Landschaftsarchitektur. Der Stahlarbeiter verbindet mit seinem Finger die rotbraunen Klötze, die schief aus dem üppigen Grün des Parks ragen: Erzbunkeranlage, Gießhalle, Hochofen, Kaltwalzwerk. Der Beton am Fuß der Anlagen wurde von wuchernden Pflanzen aufgesprengt und der Stahl vom Regen mit Rost überzogen. Entlang der alten Transportschienen verläuft Römmeles Joggingstrecke. Er läuft sie so gut wie jeden Morgen. Römmele liebt den Park. Erst einmal schweigt er.

Dabei ist der Park ein Ort, den