Lebendige Geschichte

Mandela - der Film. Nun ist der "offizielle" Mandelafilm also auch in Deutschland angelaufen. Ein guter, sehenswerter Film, wie ich finde.

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Die Drebuchautoren nahmen die Liebesgeschichte zwischen Nelson und Winnie als roten Faden. Ansonsten hält sich das Skript weitgehend an die Autobiographie des Nelson Rolihlahla Mandela, Long Walk to Freedom, die 1995 erschien. (Siehe auch "Film der Woche)

Thandi, meine Frau, wollte sich den Film zunächst nicht ansehen. Grund: Die beiden Hauptrollen sind mit britischen und nicht südafrikanischen Darstellern besetzt. In Südafrika, gab es eine kritische Debatte über diese Besetzung. Der Schauspieler und Doyen des südafrikanischen Theaters und Films, John Kani, beispielsweise, betonte in einem Interview mit dem populären Radiosender PowerRadio, es gebe zweifelsohne vor Ort genügend Schauspieler und Schauspielerinnen, die diese Aufgabe genauso hervorragend gelöst hätten. Die Besetzung in Mainstreamstreifen werde jedoch vom Geld diktiert, d.h. vom Gewinn, den der Film einzuspielen hat. Und dafür brauche man "Stars", bereits bekannte Namen. Seine Kritik, so John Kani, schmälere keineswegs die exzellente Leistung der beiden Hauptdarsteller - Idris Elba und Naomi Harris.

Darin kann man ihm nur zustimmen. Die Figur des Nelson Mandela wird in seiner Menschlichkeit gezeigt, nicht als "Ritter ohne Fehl und Tadel" oder heroischer Heiliger.

Thandi, übrigens, kam denn doch mit ins Kino und war beeindruckt und begeistert. Vorallem die südafrikanische Jugend müsse sich den Film ansehen, meinte sie. Als Ergänzung zum Geschichtsunterricht in den Schulen, wo es insbesondere um die Darstellung der jüngeren Geschichte des Landes nicht gerade gut bestellt sei.

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