Der Blick zurück auf 2017…
Trotz periodischer Aufregung über die diversen globalen Krisenherde – geopolitisch war 2017 ein vergleichsweise ereignisarmes Jahr. In Syrien haben sich die Einflusszonen geklärt, eine Spaltung des Landes steht nach der Bauchlandung der irakischen Kurden und angesichts der prekären Lage Afrins nicht mehr auf der Tagesordnung. Auf der koreanischen Halbinsel wurde zwar die US-Raketenabwehr installiert, doch am strategischen Patt änderte sich wenig. Dasselbe lässt sich über den Krieg im Jemen sagen, wo der Tod Salehs und die Raketen in Richtung Riad nichts grundlegend bewegt haben. Um das Südchinesische Meer wurde es zuletzt stiller, was auf eine Akzeptanz der faktischen chinesischen Hegemonie durch die anderen beteiligten Staaten hinweisen könnte.
Nachdem die Vorjahre jeweils von zwei herausragenden, teils geradezu epochalen Ereignissen geprägt waren, herrschte im abgelaufenen eher Kontinuität. An der zuvor eingeschlagenen Richtung des ‚Weltgeschehens‘ änderte sich wenig, Verstetigung im Rahmen des Erwartbaren war angesagt. Für einen mittleren Paukenschlag sorgten dennoch die ‚Säuberungen‘ in Saudi-Arabien im November, und damit zusammenhängend der Besuch von König Salman in Moskau einen Monat zuvor. Der von Kronprinz Mohammed bin Salman initiierte Schwenk und Reformkurs stellt zweifellos die bemerkenswerteste Entwicklung des abgelaufenen Jahres dar.
Der mit Spannung erwartete selbsternannte ‚Erneuerer‘ Donald Trump redet derweil viel, erreicht aber erstaunlich wenig. Seine außenpolitische Ungeschicklichkeit beschleunigt den Ansehens- und Machtverlust Washingtons auf der globalen Bühne, und auch militärisch stehen die Zeichen zunehmend auf Rückzug. Den vorläufigen Höhepunkt setzte er mit seiner Jerusalem-Entscheidung, die weltweit auf einhellige Ablehnung stieß. Doch dieser Alleingang ist bei Lichte betrachtet weniger dramatisch ist als es zunächst scheint, und könnte sich rückblickend sogar als Segen erweisen.
Auf der anderen Seite meldet sich die chinesische Regierung immer selbstbewusster international zu Wort. In bisher nicht gekannter Deutlichkeit vertritt sie eigene Interessen und schreckt dabei nicht vor offener Kritik an anderen Staaten zurück. Die erste (offizielle) Militärbasis im Ausland wurde in Dschibuti eröffnet, die syrische Regierung immer direkter unterstützt – und Japan ‚sollte sich an chinesische Bomber in seinem Umfeld gewöhnen‘. Dazu passt die außergewöhnliche Machtfülle und Ehre, die der Parteikongress Staatschef Xi Jinping zuteilwerden ließ.
Interessant ist, dass sich mit dem neuen Präsidenten Emmanuel Macron die ‚Grande Nation‘ Frankreich weltpolitisch zurückmeldet. Nicht nur gibt er dem Europäischen Integrationsprozess mit seinen weitreichenden, vehement vorgebrachten Reformideen neuen Schwung – auch außerhalb Europas beweist er Gespür für Diplomatie und das richtige Timing. So lud er nach Trumps Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen spontan(?) zu einem weiteren Klimagipfel ein, und als der libanesische Premierminister Hariri in Riad zum Rücktritt gezwungen wurde, ermöglichte er diesem durch sein rasches Eingreifen die Rückkehr nach Beirut. In der EU wie auch darüber hinaus ist künftig (wieder) mit Paris zu rechnen, und es bleibt zu hoffen, dass Macron einen verlässlichen Partner mit Weitblick in der nächsten Bundesregierung finden wird.
Die globalen Finanzmärkte werden derweil immer langweiliger und berechenbarer, geradezu zum Einschlafen – da ist es wohl gut, dass dort fast nur noch Algorithmen ‚aktiv‘ sind. Die Kurse an den wichtigsten Aktienmärkten stiegen langsam und stetig an, ebenso die Preise für Anleihen sowie Öl und weitere Rohstoffe, während der US-Dollar ebenso stetig an Wert verlor. Die Zentralbanken hielten keinerlei Überraschungen bereit, und die große Aufregung um Bitcoin & Co. ist angesichts der überschaubaren Umsätze mit Kryptowährungen letztlich ein Sturm im Wasserglas.
Die wohl interessanteste ‚stille‘ Entwicklung ist der sich immer deutlicher abzeichnende Abschied vom Verbrennungsmotor, der keineswegs nur Autos betrifft. Da dieser auch das Ende des Ölzeitalters bedeutet, hat er über den technologischen und Infrastruktur-Aspekt hinaus auch weitreichende geopolitische Implikationen. Die Weltwirtschaft steht am Anfang des größten Umbruchs seit der Erfindung der Eisenbahn, und auch hier treibt China die anderen Staaten vor sich her.
…und der nach vorn: 2018 kann kommen!
Sicher, Überraschungen und größere Katastrophen können nie wirklich ausgeschlossen werden – aber es spricht Einiges dafür, dass das neue Jahr nahtlos an das alte anschließen und Änderungen langsam und graduell vonstatten gehen werden. Auf politischem wie auf ökonomischem Gebiet koordinieren die maßgeblichen Akteure ihre Handlungen immer enger, so dass sie auf externe Schocks und Störversuche von Kräften, die an Destabilisierung interessiert sind, adäquat reagieren können.
Im Mittleren Osten scheint nach der Zerschlagung des ‚Islamischen Staats‘ endlich die Zeit für ernsthafte Verhandlungen gekommen. Eine Klärung des Verhältnisses zwischen der syrischen Regierung und den Kurden ist möglich, das könnte auch zum (weitgehenden) Abzug des US-Militärs aus Syrien und dem Irak führen. Im Jemen ist ein Waffenstillstand denkbar, wenn, ja wenn er nicht mit einem völligen Gesichtsverlust der Saudis einhergeht. Wer auch immer Riad einen ehrenhaften Rückzug ermöglicht, kann für diese Hilfestellung einen sehr hohen Preis verlangen (z.B. den Libanon). Am Kronprinzen MbS, der sicherlich weitere einschneidende Reformen ankündigen wird, dürfte so ein Deal jedenfalls nicht scheitern.
Pakistan und Ägypten (und ggf. Algerien) sind weiterhin hochgradig gefährdet, was Anschläge, Unruhen und im Extremfall auch Schlimmeres angeht. Im geringeren Maße gilt das auch für das nigerianisch-kamerunische Grenzgebiet, Myanmar (und ev. Thailand) sowie Äthiopien. Allgemein müssen Länder, die von Bedeutung für Chinas Neue Seidenstraßen und die Integration Eurasiens sind, besonders beobachtet werden.
Chinas Außenpolitik dürfte 2018 noch ‚robuster‘ werden. Die Ausrufung einer Luftverteidigungszone (ADIZ) im Südchinesischen Meer ist durchaus realistisch; der Zeitpunkt dafür wäre wohl rund um den Volkskongress im März. Spannend wird sein, ob Beijing auch im Mittleren Osten offensiver auftritt, etwa bei der Vermittlung zwischen Teheran und Riad oder hinsichtlich der Kurdenfrage in Syrien.
In einer Reihe wichtiger Staaten stehen richtungsweisende Wahlen bevor: Brasilien, Italien, Mexiko, Thailand, Libyen und DR Kongo. Sicher stattfinden werden die drei erstgenannten, die darüber entscheiden, ob der rechte Backlash in Lateinamerika weitergeht und ob Macron einen weiteren Reformpartner im Süden findet. In den anderen drei Ländern sind Unruhen im Zusammenhang mit dem Urnengang wahrscheinlich – so denn tatsächlich gewählt wird.
Auch an den Finanzmärkten dürfte sich im Vergleich zu 2017 wenig ändern. Der Ölpreis (in Dollar) sollte leicht steigen, der Dollar weiter an Wert verlieren – wobei die Abkehr von der bisherigen Leitwährung sich weiterhin schleichend vollziehen wird. Der Höhenflug der Aktienmärkte dürfte insbesondere außerhalb der USA weitergehen, die Anleihenzinsen trotz der ‚Straffung‘ der Geldpolitik ungefähr konstant bleiben. Ein Run auf Lithium und Kobalt ist nicht völlig ausgeschlossen, und ob Aramco wirklich an irgendeiner Börse gehandelt werden wird…wer weiß.
Das Possenspiel der Brexit-Verhandlungen wird sich wohl noch eine Weile hinziehen, wenn es nicht zu einem britischen Offenbarungseid und Neuwahlen im Königreich kommt – was keineswegs ausgeschlossen ist. Die EU-Reformdebatte wird unabhängig davon weitergehen, wobei ihr der eine oder andere ‚Krisenmotor‘ sogar helfen könnte. Die Beziehungen zur Türkei und ihrem Präsidenten dürften sich auf bescheidenem, aber pragmatischem Niveau normalisieren.
Wie Donald Trump mit seiner bisherigen Erfolglosigkeit und globalen Isolation umgehen wird, und was er seinen Unterstützern bieten wird anstelle von ‚Jobs, Jobs, Jobs‘, ist derweil offen. Es steht zu hoffen, dass sich seine außenpolitischen Eskapaden auch weiterhin als tollpatschige Schülerstreiche verbuchen lassen, die keinen ernsthaften Schaden anrichten. Interessant dürften dagegen die Halbzeitwahlen im November werden.
Kommentare 44
Danke, sehr lesenswert! So ein Glaskugelschwenk erfordert Mut - wir können ja in einem Jahr mal schauen was sich bewahrheitet hat. ;-)
Interessante Nach- und Vorschau. Bisschen viel Valium eingeruehrt. :) Beruhigung ist einfach, wenn man ausser China die BRICS troublemaker (west-view) Russland, India, Brazil und SA nicht einbezieht.... :)
In India, Brazil und SA gibt's schwere innenpolitische Konflikte, deren aussenpolitische Wirkungen bisher nur in der jeweiligen Region zu spueren sind.
Russland ist zum major geopolitischen player geworden. Alle westlichen Boykotts und Haeme haben nichts genutzt. Putin hat USA&Nato nicht nur in Westasien "an die Wand gespielt". (Tja, dumm gelaufen, lieber Westen.)
Ansonsten ist Russland neben China ein geopolitischer "Anker"-Staat.
Dramatisch sind die Aussichten 2018/19 fuer Indien.
Dieses neocon-Traumland, forciert seine "Modernisierung" auf den "Knochen" und dem "Fleisch" von mehr als der Haelfte seiner Einwohner, die auf dem Land leben. Nur die juengeren "wandern" in die Slums. (Heute ein bemerkenswert sachkundiger Artikel dazu im digetalen Freitag: MARTIN JAHRFELD: Selbstmordland ).
Wie lange die Slums noch Landfluechtlinge aufnehmen werden und wie lange die Versprechungen der Politiker von den Millionen in den Slums der Megametropolen noch geglaubt werden, ist eine schwierige Frage. Lange geht das bestimmt nicht mehr gut. Danach wirds prekaer fuer die politisch-oekonomische Oberschicht Indiens.
Polizei-Einheiten gegen innenpolitische Proteste gibt es in Indien kaum. Die Polizei ist noch immer nur Schlagstoecke ausgeruestet. Wenn das nicht reicht, wird scharf geschossen. Das geht seit Jahren so und wird von den Menschen hingenommen. Ob das so bleiben wird, ist offen.
Das politische System Indiens wird bei Massenprotesten in den Metropolen m.E. sehr rasch zusammenbrechen. Die Oberschicht wird fluechten. Regionale Warlords werden "Laden" uebernehmen und sich gegenseitig bekaempfen. Die Folge waeren deutlich bedrohlicher als in Lybien: Indien als failed state mit 1.4 Milliarden Einwohnern und nuklearen Waffen: Ein nicht nur asiatischer Alptraum.
Das ist jetzt nur ein Beispiel fuer das Umschlagen innerstaatlicher Konflikte grosser Staaten in geopolitische Bedrohungen-Szenarien, die in der Post-Trump-Aera niemand beherrschen koennte.
M.E. sind die geopolitischen Aussichten fuer 2018 also alles andere als einschlaefernd. Man muss vielmehr mit allem rechnen, auch mit dem Undenkbaren. full stop.
Gerne...! ;-)
Vor einem Jahr wollte ich einen ähnlichen Beitrag schreiben, das war aber dann liegengeblieben. Da hätte ich einige Treffer gehabt - aber Aussie hat schon Recht, 2018 könnte durchaus auch deutlich turbulenter werden. Aber ob die latenten Krisen tatsächlich eskalieren...
>>Die wohl interessanteste ‚stille‘ Entwicklung ist der sich immer deutlicher abzeichnende Abschied vom Verbrennungsmotor,…<<
Der dadurch steil ansteigende Bedarf an Lithium und Kobalt könnte zu neuen Konflikten führen, die sich momentan noch schwer einschätzen lassen. Dabei haben wir eine Melange aus lokalen Konflikten wegen der Umweltzerstörungen und Verletzung von Landrechten in den Gewinnungsgebieten und globalen Konflikten um die Beherrschung der Gebiete. Oder die Investoren bilden eine „Li-OPEC“.
Weil sich der steigende Bedarf an Ladestrom kaum vollständig aus „erneuerbaren“ Energiequellen decken lässt, wird zunehmend wieder auf die Kernkraft gesetzt* (Allein in China 30 AKW im Bau und weitere 20 in Planung). Dabei kommt es nach m.E. darauf an, ob demnächst die Gewinnung von 233U aus Thorium grosstechnisch machbar wird. Falls nicht, sind auch Konflikte um Uran zu erwarten.
*angesichts ca. 1 000 000 Strassenunfalltoten und mehrere Millionen zum Teil schwer Verletzten pro Jahr ist das Risiko von Reaktorunfällen marginal.
Nicht ganz falsch. Es gibt auch ganz andere Szenarien, mit denen grundsätzlich zu rechnen ist. Aber momentan sehe ich keine Region, wo sie nicht nur prinzipiell möglich, sondern auch wahrscheinlich sind - in meinen Augen. Außerdem geht mir das ständige alarmistische Geschrei von der unmittelbar bevorstehenden ganz großen Weltkrise auf die Nerven, auch deswegen ist die Ruhe mein 'base case'.
In Brasilien würde ich größere Unruhen wenn überhaupt, dann eher erst nach den Wahlen erwarten. Südafrika halte ich für zu klein, um überregional für Konflikte zu sorgen. Der neue ANC-Chef wird in der hiesigen Presse (natürlich) gelobt, aber das will nicht viel heißen.
Indien ist da schon eine andere Hausnummer. Über seine Innenpolitik weiß ich wenig, das Szenario klingt nicht völlig abwegig. Aber gibt es irgendwelche Anzeichen dafür, dass etwas in der Richtung relativ bald bevorstehen könnte?
Steigende Preise sind relativ wahrscheinlich, ein plötzlicher Run prinzipiell möglich. An ernsthafte Konflikte glaube ich dagegen nicht, da die Versorgung kurzfristig nicht gefährdet ist, die Produktion ausgeweitet wird und es in endlicher Zeit Alternativen zu Lithium geben wird. Sollte es damit nichts werden und dauerhaft die heutige Li-Menge für die Batterieproduktion benötigt werden, sähe das etwas anders aus - aber das halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.
Der Strombedarf von Elektroautos ist sehr überschaubar (ca. 10% der heutigen Menge) und kann völlig problemlos mit Wind und Solar erzeugt werden - umso mehr, wenn sie als flexible Verbraucher geladen werden können und das Netz stabilisieren. Der Gesamtverbrauch kann sogar sinken, wenn die Energieeffizienz verbessert und sinnlose Produktion eingestellt wird.
Könnte eigentlich der aktuelle Intel-Supergau den Übergang zu einer ganz neuen Chip-Generation einleiten, so wie der Dieselskandal den Übergang zur Elektromobilität? Was meinen Sie?
Zur Zeit werden grosse Fabriken für Li-Ionenakkus hochgezogen und diese Investitionen müssen sich amortisieren, ganz unabhängig von weiteren technischen Entwicklungen.
Der Strassenverkehr ist nun mal das energieuneffizienteste Transportmittel, das können nicht mal Flugzeuge toppen. Ausgerechnet diesen Energiefresser zu elektrifizieren spottet jedem Effizienzstreben. Ausserdem ist bekannt, dass Automobilkonzerne mit hohen Motorleistungen Kunden fangen. Das war und ist schon bei den Verbrennern so, und das bleibt auch so wenn Elektromotoren eingebaut werden. Auch wenn Tesla den Bach runtergeht. Man braucht nur genügend Ladekapazität, dann wird monströs gekraftmeiert. Kann man ja bedenkenlos, weil es doch so umweltfreundlich ist.
Übrigens: Die Chinesen bauen die „Erneuerbaren“ auch massiv aus, aber sie gehen nicht davon aus, dass damit der Gesamtbedarf gedeckt werden kann. Dahinter stecken wahrscheinlich eher nüchterne Berechnungen als hinter den hiesigen Phantasien.
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>>...und sinnlose Produktion eingestellt wird.<<
Was Profit bringt wird produziert. Und muss wachsen wachsen wachsen...
>>Könnte eigentlich der aktuelle Intel-Supergau den Übergang zu einer ganz neuen Chip-Generation einleiten...?<<
Die Frage war zwar nicht an mich gerichtet, aber ich meine: Nach einigen Softwareupdates wird sich die Aufregung legen.
Ich bin auch nicht fuer Alarmismus. Schon gar nicht fuer den Grossalarm, der von nur einem Ereignis a la GFC oder 9/11 ausgeht. Ich meine allerdings, dass in Ostasien, Indien, USA, Nordafrika, Europa Krisen "verschleppt" wurden, die durch den Ausfall der USA als "Welt-Polizist" ploetzlich "aus dem Ruder laufen" koennen.
Zwei Beispiele:
Japan will derzeit wohl wieder Grossmacht werden und bewaffnet sich entsprechend. Dieses Vorhaben zerstoert die derzeitige, US-dominierte Sicherheits"-architektur" in Ost- und Suedostasien. Das wird viele der Nachbarstaaten in der Region "beaengstigen".
Durch eine entschiedene Intervention koennten China und Russland die Ambitionen Japans blockieren. Die chinesische "Ansage", Japan muesse sich an chinesische Bomber in der Naehe seines Luftraums "gewoehnen", ist bereits ein Anzeichen in dieser Richtung.
Wie es scheint, sind die USA nicht bereit, diesen asiatischen Konflikt aufzugreifen. Innenpolitisch hat Abe ohnehin Probleme, sein expansives Militaerprogramm durchzusetzen. Ausgang offen.
Indien hat vor ca. zwei Jahren seine protektionistische Wirtschafts-Politik aufgegeben und u.a. den internationalen Einzelhandelsketten den Zugang zu den indischen Maerkten ermoeglicht.
Das traditionelle System zumeist kleiner, indischer "Grosshaendler" und kleiner Einzelhaendler ist damit bedroht und kann wohl nicht ueberleben. Die bisherigen "Haendler" sind weit ueberwiegend Familienbetriebe, von Leuten, die einer Kaste angehoeren. Die haben jahrzentelang die Oeffnung des indischen Handels verhindert. (Groessenordnung: es geht um ca. 80-100 Millionen relativ gut ausgebildeter Menschen.)
Modi's Modernisierung beguenstigt einseitig die "neuen" Industrien und die urbane, "neue" Mittel- und Oberschichte der Metropolen. Die Weltoffenheit, die er propagiert, schaedigt nicht nur Millionen von Haendlern und ihre Familien, sondern auch die Waehler seiner Partei, der traditionalistischen BJP. (Das ist moeglicherweise schlimmer als andere. Ein polit. Attentat halte ich fuer moeglich. Das hat Tradition. Mahatma Gandhi und Radjiv Gandhi sind Beispiele auf der oberersten Ebene der Politik.)
In einem Satz: Die Internationale der Neocons wollen die indischen Maerkte "erobern". Das kann nur zu massivem Widerstand fuehren.
Und wenn cast-people demonstrieren, werden schnell no-cast Leute aus den Slums fuer einige Rupies "engagiert", um den Protest zu "intensivieren". D.h. auch den "Mechanismus" des gewaltaetigen Widerstands gibt's bereits.
Kurz: Die Ueberfuellung der Slums und die Oeffnung des indischen Handels fuer internationale Konzern koennen m.E. Indien sehr schnell destabilisieren.
dreimal
an unseren an vorstellungs-vermögen begrenzten holz-kopf klopfen:
-->toi,toi,toi.
möge der gegen-zauber gelingen!
Ich habe das Problem bei Intel nicht genau verfolgt. Wenn's nur ein software-problem ist, hat @Gelse Recht. Update und finish. Es koennte aber ein hardware-problem sein, da Intel seit einiger Zeit die Xeon Prozessoren (auch schon fuer PC) anbietet und fuer die HPC (high performance computer) also "Super-Computer" gibt's xeon mit weit mehr Leistung. Da kann schon mal was schief gehen. In diesem Bereich werden auch ARM Prozessoren verbessert, die angeblich weniger Energie verbrauchen. Richtig kommen die auch nicht zu Potte. Da viele Firmen noch immer die herkoemmlichen Gross-Rechner anbieten, koennen dafuer weiterhin nur neuronalen Prozessoren eingesetzt werden. Immerhin wird das Konzept, Rechner zu trainieren und nicht (oder nur teilweise) zu programmieren zunehmend staerker eingesetzt. Ueber Maschinen. die mit neuromorphen Prozessoren arbeiten wird gegenwaertig fast nichts mehr geschrieben. Nur an der Uni in Heidelberg, beim "human-brain-Projekt" soll so ein neuer Rechner stehen. (Als gute Information: http://iopscience.iop.org/article/10.1088/1741-2560/13/5/051001/meta) Seit 2016 kaum mehr neue Informationen. Damals hiess es mal. Prima Loesung - Wo ist das Problem. Diese Frage scheint geloest.... Was diese Entwicklung fuer die "Computer-Welt" bedeutet ist unklar. Der grosse Umbruch ist es wohl nicht, weil man neuromorphe Prozessoren bisher so weit miniaturisieren kann, dass sie ins smartphone passen.
Sorry Formatierung verschwunden,,,,
Ich habe dazu was geschrieben, aber die adressierung wurde verschluckt...
Die grossen Batterien werden auch als Zwischenspeicher fuer erneuerbare genutzt. Hier in Suedaustralian hat dieser Elon Tausensasse eine 1000 Megawatt Batterie gebaut, die Stromspitzen bedienen soll. Die KohleKraftWerkKapitalisten sind auf den Kohlehalden und kreischen nach dem Staat.
Sicher kann man alte Akkus zu Grossspeichern zusammenschalten. Das zögert die Entsorgung hinaus.
Meine Frage war ja, wie weit die ●Erzeugung● reicht. Die Chinesen haben die Frage schon beantwortet: "Erneuerbare" ●plus● Kernkraft.
Müssen sie das? Ich weiß, dass derzeit massiv investiert wird - aber wenn in fünf Jahren eine neue Batteriegeneration serienreif ist, werden eben neue Maschinen gekauft und die alten abgeschrieben. Dasselbe könnte der Computerindustrie blühen.
Der Anteil des Straßenverkehrs (insbes. Auto) wird zwar stark sinken, aber er ist halt unschlagbar flexibel, Ineffizienz hin oder her. Was hingegen weitgehend verschwinden wird, ist das Privatauto - zumindest in der Stadt. Schon aus Platzgründen. Seine Rolle als Statussymbol hat es ja schon verloren. Wenn es eine überschaubare Zahl von (privaten) übermotorisierten Luxuskarren gibt, ist das zwar Schwachsinn, aber ökologisch verkraftbar. Wobei die Gesellschaft entscheiden kann, ob sie es zulässt oder nicht: Sobald es ein paar Unfälle mit Schulkindern gibt, ist ein Verbot ganz schnell durchsetzbar. China macht ja schon vor, wie es geht.
Die Chinesen haben als erste Priorität den Kampf gegen die Luftverschmutzung. Daher haben sie offenbar beschlossen, verstärkt Kernkraft als Brückentechnologie zu nutzen statt Kohle. Solar ist zwar billiger, aber die Ausbaugeschwindigkeit ist begrenzt. Hierzulande sind wir bei 35% EE (auf Strom bezogen), wobei erst Atom abgeschaltet wird und dann Kohle. Eine politische Entscheidung - die gesellschaftliche Stimmung ist eben so.
Durch 'unseren' Exportüberschuss haben wir einen stark erhöhten Strombedarf - der Ladestrombedarf ist da fast vernachlässigbar. Das wird nicht ewig so bleiben, wie auch sonst die materielle Produktion früher oder später aus Gründen der Ressourcenknappheit sinken wird. Die Inder, Brasilianer und Afrikaner*innen wollen auch ihren Teil vom Kuchen, den können wir nicht dauerhaft mitfuttern.
Es gibt eine Menge solcher schlummernder Spannungs- und Krisenherde, ob ökonomisch, sozial, ökologisch oder strategisch. Aber die gibt es nicht erst seit gestern, und aktuell sehe ich keinen, der in Kürze aus dem Ruder zu laufen droht. Es ist ja nicht so, dass es ohne die USA keine Mechanismen der Konfliktbearbeitung und an Stabilität interessierten Akteure gäbe. Möglich, dass ich mich irre und negativ überrascht werde, es ist halt eine Frage der Wahrscheinlichkeiten.
Japan will eine gewisse außenpolitische Eigenständigkeit, um nicht völlig von den USA abhängig zu sein und in deren Kielwasser fahren zu müssen. Bisher ist sein Militärhaushalt der kleinste aller großen Industrieländer. Militärisch kann es weder China noch Russland auch nur im Entferntesten etwas entgegensetzen, von beiden zusammen ganz zu schweigen. Dazu bräuchte es Luftwaffen- und Raketenstützpunkte nicht nur in Japan, sondern in ganz Asien, eine große U-Boot-Flotte, Spionagenetzwerke, Cyberkriegskapazitäten...das ist wenn, dann sehr ferne Zukunftsmusik.
Was könnte Washington tun, um diesen schwelenden Konflikt 'aufzugreifen'? Dort präsent sind sie schon, expandieren geht nicht, Aggression auch nicht.
"Kurz: Die Ueberfuellung der Slums und die Oeffnung des indischen Handels fuer internationale Konzerne koennen m.E. Indien sehr schnell destabilisieren."
Ja. Ich weiß nicht, ob die indische Regierung bereit ist, sich von Beijing beraten zu lassen - China ist ja schon Einiges weiter, was diese Entwicklung angeht. Meine Vermutung wäre, dass Neu Delhi zumindest die dortigen Erfahrungen genau studiert. Daraus könnte es lernen, dass Öffnung und Umbau nur so schnell vorangehen dürfen, wie es die Gesellschaft verkraften kann und anderswo neue Jobs entstehen.
Die andere Frage ist, ob die globale Tendenz zu Handels- und Investitionsfreiheit bzw. generell wirtschaftlicher Öffnung so wie bisher weitergeht. Trump und Brexit lassen grüßen - kommt von dort ein Trend zur De-Globalisierung, u.U. verstärkt durch ökologische Grenzen?
Soweit ich bisher verstanden habe, gehts um die Hardware.
Vielleicht ist damit tatsächlich das 'Problem' gefunden, dessen Lösung seit Jahren in der Schublade liegt? Wenn es tatsächlich gravierend ist, müssen Unternehmen und Andere, die sensible Daten händeln, sich schnell nach Alternativen umsehen. Das wäre die Gelegenheit für die Markteinführung der neuen Generation. Selbst wenn sie zunächst deutlich teurer sind, hätte der erste Anbieter wohl einen first-mover-Vorteil.
Es wäre auch Teil der ökonomisch notwendigen 'kreativen Zerstörung': Entwertung der obsoleten Technik und Produktionsanlagen, Platz für den Aufbau eines ganz neuen Marktes auf der 'nächsthöheren Stufe'. Ob Ressourcen und Energie reichen, um daraus einen (globalen) neuen Wachstumszyklus (Kondratieff) zu machen, steht auf einem anderen Blatt. Ebenso die Antwort auf die Frage, ob es dazu einer Geldentwertung bedarf, um die Altschulden loszuwerden und in neue Technik investieren zu können.
Im letzten Satz sollte es vermutlich 'bisher nicht so weit miniaturisieren' heißen? Das würde ja nur bedeuten, dass Unternehmen und staatliche Stellen ihren Leuten sehr genau einschärfen müssten, für wichtige Dinge nicht das Smartphone zu nutzen. Eine klare Trennung zwischen sicherer und unsicherer IT.
"Erneuerbare" ●plus● Kernkraft".
Heute noch: Erneuerbare+Kohlekraftwerke+Kernkraft
Die chinesische Energie aus Kohle ist derzeit international am billigsten. Darum wird das (inzwischen) sehr rechenaufwendige "schuerfen" von Bitcoins heute vorwiegend auf Grossrechnern in China gemacht. (und natuerlich in Dollar bezahlt!) Chinesen gelten seit 5000 Jahren als clever..)
Japan: selbst wenn die Japaner noch Jahrzehnte von der "Grossmacht"-Position entfernt sind, allein die Aussicht schreckt die Nachbarstaaten. Historisch erworbene "Angst" schert sich wenig um die spaetere Realitaet.
Indien: mit China haben die nichts am Hut. Da gibt's den militaerischen Konflikt im Himalaya um eine paar Gletscher. Das war sogar mal ein Kriegsgrund. China hat heute besseres zu tun. Indien zuendelt dort ab und zu. Von China lernen heisst siegen lernen, das gilt fuer Indien gar nicht. Und seitdem China dem indischen Erbfeind Afganistan Avancen macht schon gar nicht.
Indien hat sich mit den "1-2-3" Deal ueber die LIeferung von Uran fuer die zivilen (ha, ha, ha) Atomkraftwerke, ziemlich stark von den USA abhaengig gemacht. (Auch weil 100.000e von Indern in qualifizierten Jobs in USA arbeiten.)
Modi will alles allein schaffen. Derzeit besaeuft er sich noch mit Massenversammlungen. Das hat Indira auch gemacht.... vor dem Krieg (srecht) und danach peng. (India tickt anders als der Rest der Welt.)
Die Globalisierung wird m.E. bereits jetzt von China und Russland "gesteuert". Die Expansion der G. scheint kurz vor dem Ende. (Vielleicht auch nicht...)
Naja, das Problem, grosse Datensaetze schnell zu durchsuchen kann man derzeit noch mit Algorithmen gut in den Griff kriegen.
"Eigentlich" funktioniert die Bewaeltigung der meisten Probleme mit den alten (binaeren) Architekturen ganz gut. DAs Problem ist seit fast zehn Jahren der Energieverbrauch der grossen Maschinen, der hauptsaechlich fuer die Kuehlung notwendig ist.
(Das ist einfach zu verstehen: Daten und Prozessoren sind mit "Draehten" verbunden, auf denen die Elektronen hin-undher flitzen. Dabei entsteht Hitze. Je heisser die Draehte um so groesser der Widerstand. Bei mehreren zehntausend Prozessoren braucht man dafuer mehr als nur den kleinen 'fan" im haeuslichen PC.)
Die grossen HPC sind kaum noch rentabel, selbst wenn man sie im Massengeschaeft mit den mobilen Endgeraeten einsetzt.
Die neuen Prozessoren haben die Daten und die Verrechnung auf dem gleichen chip. Keine Draehte, keine Hitze, keine Kuehlung, Energievebrauch etwa 1000fach geringer.
Deren Einsatz wuerde allerdings 1000e der alten Kisten zum Schrott machen.
Microsoft, Appel, Google muessen derzeit ihre Rechner fuer die Clouds permanent erweitern. Clouds ist die Zukunft, nicht nur im im kommerziellen Einsatz.
Mir scheint, hier werden die neuromorphen Prozessoren derzeit erprobt. VErmutlich zunaechst als ne Art "Co-Prozessor", der die grossen Datensaetze schnell vorstrukturiert. Den kleinen Rest machen dann die alten Kisten mit Algorithmen.
Andere Anwendungen haben wohl die Geheimen, die in ihren Daten sonst ersaufen.
Die C-Maerkte: PC's sind am Untergehen. Die Entwicklung neuromorpher Prozessoren fuer PC lohnt kaum noch. Fuer pads oder fons geht's technisch nicht.(mit clouds kann auch mehr Geld verdient werden.)
Psychologisch spielt das natürlich eine große Rolle, aber da Japan keinerlei Bedrohung darstellt, sehe ich nicht, welche realen Folgen es haben könnte, über periodische anti-japanische Emotionsausbrüche hinaus. Sollte China wirtschaftlich oder politisch kollabieren, könnte sich das nochmal ändern - bis dahin...
Indien will sich als (potentielle?) Großmacht nicht auf eine einzige geostrategische Option festlegen lassen. Es ist SCO-Mitglied und aktiv an der Gründung der BRICS-Institutionen beteiligt, hält sich aber die amerikanische Option offen, um nicht nur drittes Rad am Wagen im Schatten Chinas zu sein. Und ich warte immer noch auf Neuigkeiten zum 'Jahrhundertdeal' mit Russland(?) über die Modernisierung seiner Luftwaffe.
Aber ist Modi so dumm und verbohrt, dass er vor lauter Nationalismus nicht bereit wäre, das chinesische Erfolgsmodell (so sieht es zumindest derzeit aus) zu studieren und daraus für das eigene Land seine Schlüsse zu ziehen?
Aktuell geht es in Pakistan Schlag auf Schlag. Wenn sie noch genug 'assets' im Land haben, müssten die Amerikaner jetzt losschlagen, um die Regierung unter Druck zu setzen und den CPEC zu sabotieren. Oder warten sie bis kurz vor den Wahlen? Wenn tatsächlich bis Ende des Monats 1,4 Millionen afghanische Flüchtlinge das Land verlassen müssen, wird es in Kabul ungemütlich.
Wir Indien auf diese (neuerliche) Annäherung Pak-Ch reagieren wird, vermag ich noch nicht zu sagen.
Als wichtigste Gestalter der Globalisierung sehe ich derzeit eher China und die EU, aber Russland spielt natürlich auch eine Rolle. Und die EU-Türkei-Normalisierung geht schneller voran als erwartet, zumindest von mir.
Der Punkt 'Daten und Rechnen auf demselben Chip' war mir nicht klar, interessant. Eigentlich ging es mir aber um was Anderes: Es mag ja sein, dass sie Datenmengen sich mit herkömmlichen Maschinen und guten Algos bewältigen lassen. Aber wenn das Sicherheitsproblem tatsächlich so groß ist, wie es aktuell in vielen Artikeln dargestellt wird ('wenn' - ich kann das wie gesagt nicht beurteilen), dann werden viele Unternehmen das nicht wollen. Und dann wäre eben jetzt ein 'window of opportunity' für die Markteinführung neuer Chips. Wenn dabei 1000e bzw. zig-Mio alter Kisten zu Schrott werden - um so besser (aus Herstellersicht).
Die Cloud-Euphorie kann ich nicht nachvollziehen. Für Privatanwender mag es egal sein, ob das 'computing' im eigenen Gerät oder einer Serverfarm gottweißwo geschieht, aber als Unternehmen hätte ich wichtige Daten gern auf den eigenen Rechnern, selbst wenns etwas teurer ist. Wenn alles ausgelagert wird an eine handvoll große Cloud-Anbieter, ist das m.E. vor allem bequem für Geheimdienste und Hacker, die sofort wissen wo sie suchen müssen. Oder ist das der Sinn des Ganzen?
Insofern sehe ich durchaus einen Markt für nicht-Cloud-Rechner mit den neuen Chips.
Was Bitcoin-Mining angeht, hängt es m.E. nicht nur am Strompreis, sondern ganz wesentlich auch an der Regulierung - und die kann sich in China schnell ändern.
Tatsaechlich, Indien wird in geopolitischen Einschaetzungen wenig beruecksicht, weil das Land wirklich schwer zu durchschauen ist.
Die Annaeherung Chin-Pak ist vermutlich fuer den Subkontinent sehr gefaehrlich. Pak ist der Erbfeind Indiens, seit der Unabhaendigkeit. Jetzt sind die Paks in anti-US Lager gewechselt. Russland hat seinen Einfluss auf India weitgehend verloren. Und Modi fuehlt sich sehr stark.
Da die politische Klasse Indiens die arme Haelfte der Bevoelkerung kaum wahrnimmt, ist die soziale Situation Indiens opak. Das Land hat zudem wenig Bodenschaetze, eine marode Landwirtschaft, ueberwiegend "selbstversorgend", der Grundwasserspiegel ist teilweise auf 200m abgesunken, etc.
Zu den KI-It-Problemen.
Die Aufregung ueber die Sicherheitsluecken halte ich fuer fake. Wenn diese "Luecke" gefaehrlich und seit Monaten bekannt war, haette mit Sicherheit irgendwer darueber geschrieben. Technisch verklausuliert natuerlich. Journalisten, die sich in diesem Bereich wirklich auskennen sind eher selten. Und von deren Tech-slang verstehe ich auch eher wenig. Aber nix.
So wie frueher mit den Viren. Solche Aufregungen sind gut fuers Geschaeft.
Die neuromorphen chips, werden derzeit als Hobby der Leute abgetan, die unbedingt das Gehirn (bionisch) nachbilden wollen. Auf der business-Ebene geht' s zwar zunehmend um KI und ML (machine learning). Man tut aber so, als waeren diese Probleme mit den herkoemmlichen Systemen zu erschlagen.
Die grossen Player (google, apple, MS, Intel, AMD u.a.) haben alle neuromorphe Loesungen in der Hinterhand und beobachten sich gegenseitig. Diese Technologie ist so aufwendig, dass irgendwelche startups nicht mitspielen koennen. Die ganz grossen bleiben unter sich.
(Ich vermute, dass auch die "intelligence community" ihren Daumen auf der Entwicklung hat.)
Erst wenn die Energie-Problem von IT volkswirtschaftlich nicht mehr zu "wuppen" sind, wird man "ueber Nacht" die "Neuen Architekturen" einfuehren (muessen). Dieser "Stroemungsabriss" wird vermutlich in ein bis zwei Jahren eintreten.
Fuer den Massenmarkt kann man die neuromorphen "Dinger" zunaechst nicht anbieten. Die sind noch zu gross.
Der Betrieb von tausenden HPC wird aber wesentlich preiswerter (Faktor 100 schatze ich), obwohl zunaechst grosse Investitionen erforderlich sind. Darum "ziert" sich Branche nach meiner Einschaetzung.
Cloud
Das Problem heutiger clouds besteht darin, dass zu viele Daten anfallen. Die koennen gegenwaertige HPC nicht "durchforsten". Mit den neuen Prozessorn wird das moeglich sein. Aber dann kann auch jede Klitsche mit dem eigenen neuromorphen Rechner die eigenen Daten "handeln". Clouds werden weniger wichtig. Die eigenen Daten koennen (wieder wie frueher) im "Haus" bleiben.
Diese 'Erbfeindschaft' wurde von den Amerikanern immer kräftig befeuert. Pakistans Regierung ist schon lange im chinesischen Lager (lol), bei der Armee war es bisher ambivalent. Indien braucht Pakistan als Transitland für Gas aus Iran und Turkmenistan, von daher halte ich es durchaus für möglich, dass (mit russischer Vermittlung) im Rahmen der SCO ein südasiatischer modus vivendi gefunden wird. Und wie gesagt rechne ich nach wie vor damit, dass der Flugzeugdeal zustandekommt.
Aktuell ist viel Bewegung drin, aber die kann sich sowohl eskalierend als auch de- auswirken.
Ja, eine so plötzlich auftretende derart große(?) Lücke, das klingt merkwürdig, da haben Sie nicht Unrecht. Ich verstehe leider technisch viel zu wenig davon, um es beurteilen zu können, kann mir zwar alle möglichen Erklärungsversuche/ VT zurechtlegen, aber das bleibt reine Spekulation. Time will tell?
Es stimmt natürlich auch, dass die großen Player an effizienten Lösungen, die um Größenordnungen billiger sind, kein sonderliches Interesse haben können. Das funktioniert aber nur solange, wie nur sehr wenige die Technologie beherrschen. Wenn z.B. die Chinesen sowas herstellen könn(t)en, würden sie es m.E. auch auf den Markt bringen...ob sie schon so weit sind?
Gäbe es unter diesen Bedingungen noch eine Zukunft für die 'Cloud'?
Stimmt, die connection Pak - China gibt's schon laenger. Die Chinesen haben den Paks schliesslich die Atomwaffen gegeben, als die Inder sie hatte.
Die Naehe zu den USA war wohl nur ein Zwischenspiel, an dem Pak-Oligarchen gut verdient haben.
Zu den neuromorphen Computern nochmal.
Um diese Computer zu trainieren braucht manim Anfang grosse herkoemmliche Rechner (die man sonst kaum gebrauchen kann).
China hat bei der Entwicklung dieser (ziemlich nutzlosen) Computer einen Vorsprung. Ich denke daher, die arbeiten auch an den neuen Maschinen. Sind vielleicht schon weiter als grossen US-Konzerne&Intelligence.
Von den Russen hoert man diesem Zusammenhang nichts. Kein Wort. Ich schaetze, da gibts ne Arbeitsteilung. Die Russen machen Software, die Chinesen Hardware. Aber das ist jetzt nichts als Spekulation. (So erklaere ich mir die westliche "Wahlbeeinflussung durch Russland" Hype.)
Es gibt bei den neuromorhen Rechnern das Problem, dass niemand vorhersagen kann, wie die Dinger arbeiten, wenn man sie mal in der "Groessenordnung" eines bionischen Gehirns funktionieren.....
Leute die heute mit neuronalen Netzen (Simulation sehr kleiner neuromorpher Prozessoren) arbeiten, machen schon jetzt die Erfahrung, dass die Arbeitsergebnisse dieser Rechner oft nicht nachzuvollziehen sind, obwohl sie stimmig sind.
ist modi so dumm?:
ist das indische parteien-system so etwas wie die kp chinas?
ist eine privat-wirtschaftliche oligarchie auf der basis eines kasten-wesens
mit rechts-staatlichen ansätzen
ähnlich einer oligarchie, die aus blutigen klassen-kämpfen heraus
zwar das privat-eigentum re-inthronisiert hat,
der rechts-weg aber nur mit
einfluß zu begehen ist?
ich fühle mich dumm, weil ich zu diesen themen so wenig weiß.
Über Indiens Interna weiß ich auch eher wenig.
Eigentlich halte ich Modi für intelligent - und genau deshalb kann ich mir vorstellen, dass er trotz aller Rivalität bereit ist, von China zu lernen (ohne das freilich jemals offen zuzugeben).
Es geht nicht darum, ob es Privateigentum gibt oder nicht - es geht darum, wer 'die Hosen anhat', wer die Leitlinien der Politik bestimmt und im Konfliktfall der Gegenseite ihre Grenzen aufzeigt. In China lässt sich das sehr leicht beantworten, in Russland seit dem Fall Chodorkovsky auch. In der EU ist es schwieriger, weil mit mehr Beteiligten ausgehandelt und staatliche Macht nicht so offen sichtbar wird. Wie die Machtverhältnisse in Indien sind, ob dort die Oligarchie oder die Regierungspartei am längeren Hebel sitzt, vermag ich nicht zu sagen. Durchaus möglich, dass sich das unter Modi gerade ändert.
Manchmal lassen neue Gesetze und Projekte erahnen, wer die Richtung vorgibt - die Abschaffung der größeren Banknoten und die Ankündigung, ab 2030 nur noch e-Autos zuzulassen, könnten auf eine strategische Autonomie der indischen Regierung hindeuten. Müssen sie aber nicht.
Am Gelde hängt doch alles...Beijing hat mit der 46-Milliarden-CPEC-Initiative Pak einfach eingekauft. Damit war die Sache strategisch entschieden, da konnten bzw. wollten die Amerikaner nicht annähernd mithalten. Früher waren sie auch so weitsichtig wie die Chinesen, haben auch mal Geld 'großzügig' rausgehauen, das sich erst mit der Zeit für sie bezahlt gemacht hat. Unter den Eliten gibts zwar meist verschiedene Strategien bzw. 'Kapitalfraktionen', aber die pro-US-Fraktion dürfte heute marginal sein, weil die nichts zu bieten haben.
Ihre Deutung der Arbeitsteilung und der Frage, warum die Chinesen so viele Großrechner bauen, ergibt Sinn. Die Russen waren immer schon gut in Mathematik, Schach und logischem Denken - und Kaspersky ist nicht ohne Grund führend bzgl. IT-Sicherheit. Auch in anderen Bereichen gibt es diese Arbeitsteilung: Russland ist zuständig für Militärtechnik, Kernkraft, Rohstoffe und Spionage, China für so ziemlich alles Andere, insbes. Finanzen, Infrastruktur und Massenproduktion. Und Deutschland liefert die Maschinen für die Fabriken.
Die Unvorhersagbarkeit der Funktionsweise klingt nicht unbedingt beruhigend.
Und wie erklären Sie sich die "Wahlbeeinflussung"?
Die IT-Situation, oekonomisch wie auch technisch ist derzeit aeuserst angespannt, weil die Zwischenschritte des neuen Trends noch nicht genau abzusehen sind. Die grossen Player versuchen alle, groessere Fehlinvestitionen zu vermeiden. Fuer die in den USA ist das lebenswichtiger als fuer die in Russ/Chi. (Darum sind das m.E. die neuromorphen Nasen in front.)
Einen einzigen neuen Trend zu verpassen, das wissen alle, kann in dieser Industrie "toedlich" sein. Darum werden seit einiger Zeit viele start-ups zu ueberhoehten Preisen (auf Verdacht) aufgekauft. Zunehmend mehr mergers seit etwa einem Jahr gibt's auch.
Irgendwann (bald) platzt diese "Blase".
"Wahlbeeinflussung" ist m.E. nur ein Schimpfwort, das man den Russen anhaengt.
Es geht vermutlich darum, dass die Wahlkampagnen in der "westlichen" Welt mehr und mehr mit bots arbeiten, die personalisiert Wahlpropagande mit IT verbreiten.
So geht das: Es kommt ne SMS (oder email) scheinbar vom Kanditaten des Wahlkreises direkt an einen "Wechselwaehler". Der wird mit "Argumenten" persoenlich angesprochen, diesmal die Kandidatin X zu waehlen. Viel Gruesse Ihre X.
Das alles laeuft dezentral ueber ungeschuetzte Server, die man mit einem "krummen Nagel" hacken kann. Da muss man dann nur die eine oder andere "Liste" auf dem Server durcheinander bringen und schon kriegen die falschen Leute die falschen Wahl-Hinweise. Nix dolles also. Das koennen schon 13jaehrige. Man muss sie nur ueber social Media auf den Gedanken bringen.
Das ist vermutlich in den USA passiert und die Counter-Cyber-Leute haben sich darueber geaergert. Wer diese Sache losgetreten hat, weiss man nicht. Russland ist immer gut als "suspect". Dann kriegen die Counter-Leute wieder neue Computer, um die russischen Wahlbeeinflusser abzuwehren.
In Europa sind sie jetzt mit den Waehler-bots vorsichtiger, so wie ich das las.
Verstehe. Im Prinzip genauso wie bei e-Autos, wo hohe Investitionen erforderlich sind, aber am liebsten erst dann, wenn die Technik ausgereift ist und nicht morgen etwas viel Effizienteres um die Ecke kommt. Toyota mit ihren Hybriden und Tesla waren mutig, aber ich schätze, dass Musk sich mit der Gigafactory verzockt hat und diese in wesentlichen Teilen wird abschreiben müssen. Sobald die Richtung klar ist und es bei VW, Renault und Co. grünes Licht gibt für große neue Fabriken, könnte das der Startschuss zum neuen Kondratieff sein - zumindest rein ökonomisch.
Können autonome Fahrzeuge, die untereinander und mit Punkten der Umgebung 'kommunizieren' und daraus ihr Verhalten errechnen, etwas mit neuromorphen Chips anfangen?
Die Einschätzung zur Wahlbeeinflussung bzw. besser: Bot-Beeinflussung überzeugt mich dagegen noch nicht ganz. Klar wird mit Bots gearbeitet, aber haben deren 'Empfehlungen' tatsächlich einen nennenswerten Einfluss? Und wenn sie ihn haben - wer sagt, dass die Listen der Anzuschreibenden (in größerem Ausmaß) gehackt wurden, und nicht einfach die 'falschen' Leute (Cambridge A.) die besseren Algorithmen hatten?
Es ist ja nicht so, dass es keine pro-Trump-IT-Leute gäbe, aber da es recht peinlich wäre zuzugeben, dass ein paar Blogs und Datenjongleure mehr Einfluss haben als der Großteil der Medien, wird schnell eine Geschichte von bösen (ausländischen, klar) 'Hackern' erfunden...wäre das nicht auch eine denkbare Erklärung?
"Können autonome Fahrzeuge, die untereinander und mit Punkten der Umgebung 'kommunizieren' und daraus ihr Verhalten errechnen, etwas mit neuromorphen Chips anfangen?"
Das ist ein zu einfaches System. Moeglichen Input und moeglichen Output kann man weitgehend "vollstaendig" beschreiben. Das koennen selbst mini-Prozessoren rechnen.
Wahlbeeinflussung. Naja. Wie das im einzelnen war, weiss ich nicht. Es ging jedenfalls nicht darum das Wahlergebnis zu beeinflussen. sondern die Wahlpropaganda. Da ist das "Aerger-Potential" ja auch groesser, wie wir leicht erheitert erleben.
Stimmt wohl, wobei es auf die Anzahl der in Echtzeit kommunizierenden Dinge ankommen könnte - wenn die sehr hoch wird... Schreiben Sie doch nochmal was über den Stand der IT-Entwicklung. Oder über das Verhältnis zwischen Australien und China, wo es m.W. Einiges an Bewegung gibt. Bewegung gibts auch am Golf, und zwar sehr merkwürdige. Zwei angeblich abgedrängte emiratische Zivilflugzeuge, ein angeblich 'gefangener' katarischer Prinz...und die Frage: Wer hat gerade jetzt ein Interesse an einer Eskalation der Spannungen am Golf? Woher wissen wir, dass es tatsächlich katarische Kampfflugzeuge waren - und was beweist, dass der Prinz tatsächlich in Abu Dhabi ist? Wenn er dort gegen seinen Willen 'gefangen' wäre - hätte er dann die Möglichkeit, es per Twitter aller Welt mitzuteilen? Katar hat nicht nur Öl und Gas, sondern auch...
Ich ueberlege schon seit einiger Zeit was zu schreiben. Das deutsche Affentheater in Berlin reizt. Ist aber m.E. nur possierlich.
Allerdings scheint es geopolitisch nicht viel anders zu sein. Die verrueckten news aus Westasien: der Prinz in UAE auf youtube, die Grenztruppen, die die USA an der tuerkischen Suedgrenze aufstellen wollen. Die gestikulierenden Tuerken. Und die sonst beredten Israelis schweigenden dunkel.
Auch der neuerliche Schiffs-Zusammenstoss in der Nahe Japan ist schraeg. Diesmal wird kein US-Kreuzer gerammt, sondern ein iranischer Oeltanker. tit for tat.
Und Trump sagt, der AU-Chef Malcome Turnbull sei auch ein Rassist, ha, ha, weil der naemlich Auslaender auf ne Suedsee-Insel schickt. ha, ha.
In Europa traeumen sie von einer ganz anderen EU und UK will auf oekonomishen turkey.
Das alles sind m.E. politische Ersatzhandlungen, weil noch niemand weiss, was aus der "Leere", den "Hohlraeumen" werden soll, die der "Rueckzug" der USA aus der Weltpolitik hinterlassen hat,
Niemand will derzeit geopolitische Verantwortung uebernehmen. Verstaendlich. Das kann zu leicht schief gehen.
Die gegenwaertige Instabilitaet kann sich darum nur noch verstaerken.
Diese Situation muendet m.E. in eine unberechenbare geopolitische "Ketten-Implosion". (Ich hoffe, man hat dem Trump den nuklearen Knopf schon weggenommen oder durch ein Dummy ersetzt).
Vielleicht brechen auch "nur" die "Maerkte" weg. Ende der Globalisierung. Ende des Dollar. Rezession. Die Algorithmen sind sinnlos, weil der Trend nur noch eine Richtung hat. usw. Das gegenwaertige oekonomisch-militaerische Weltsystem hat ohne die USA m.E. keine Zukunft. Das waere aber m.E. noch der guenstigste "Ausgang". Alles andere hiesse m.E. Buergerkriege ohne Ende.
Das ist ist natuerlich Spekulation obwohl es gute historische Gruende gibt.
Die 100 Jahre "Stabilitaet", die USA und die UdSSR ermoeglicht hatten, sind vorbei. Die Sowjetunion zu beseitigen, stellt sich gegenwaertig als entscheidender Fehler der US-Politik heraus. Im sog. "Kalten Krieg" waere weder Trump noch die Neocons moeglich gewesen. Sowas konnte sich der "Westen" damals nicht leisten.
Putin versucht "in die Bresche" springen, doch sein weltpolitischer Einfluss ist noch zu geringe. Es gibt eben kein "sozialistisches Lager" mehr.
China war nie eine Weltmacht und kann diese Rolle in der Krise auch nicht "schnell mal lernen".
Kurz, wir steuern auf ein weltpolitisches "Interregnum" zu , eine "kaiserlose, schreckliche Zeit" wie man im spaeten Mittelalter klagte. Auch die Chinesen haben im 9./10. Jahrhundert nach dem Ende der golden Tang Zeit mit den 5 Dynastien ohne zentrale Macht aehnliches erlebt. Traumatisch.
Dies ist mein etwas weiter gespannter historische Rahmen zur Beurteilung der gegenwaertigen Situation.
Ich muesste das alles etwas systematischer fassen. Mal sehen ob ich das noch hinkriege.
Da geben Sie mir ja so einige Anknüpfungspunkte, wo beginnen...
Deutsche Politik ist possierlich, aber entscheidend ist, dass die Sondierer in ihren europapolitischen Vorstellungen Macron recht weit entgegengekommen sind. Das grundsätzliche Ziel ist dasselbe, strittig sind die institutionellen Details. Vielleicht kommt es ja wirklich so wie Sie vorschlugen: Ein dreiviertel Jahr geschäftsführend, Neuwahlen im Sommer. Belgien hat ca. 2012 gezeigt, dass es auch von Vorteil sein kann, keine Regierung zu haben - und damit auch keine weitreichenden falschen Entscheidungen treffen zu können.
In Westasien (jetzt übernehme ich das mal) versuchen die Amerikaner an mehreren Fronten zu zündeln. Wird ihnen m.E. nicht gelingen, weil es zu offensichtlich ist - und solange Ankara mit der Stürmung von Afrin droht, werden die SDF-Kurden sich zurückhalten. Der Prinz in UAE (angeblich) war bis Juli 2017 eher unbekannt - wer hat ein Interesse daran, ihn jetzt 'aufzubauen'? Interessanterweise wurde nicht nur Hariri, sondern im Dezember auch ein ägyptischer Politiker in Riad 'detained' (angeblich), der als möglicher Präsidentschaftskandidat galt: https://www.youtube.com/watch?v=vr0TljwGtEI - Vorläufige Deutung: UAE und Saudis senden deutliche Warnungen an pro-westliche (mögliche) Gegner ihres außenpolitischen Kurswechsels.
Tit for tat indeed. Wohl eine Erinnerung daran, wer die Seerouten für Öl kontrolliert - wie passend, dass gerade eine neue Pipeline aus Ru in Betrieb genommen wurde.
Ich denke nicht, dass wir auf ein weltpolitisches "Interregnum" zusteuern - ich denke, wir sind mittendrin und nähern uns vielleicht schon seinem Ende. Beijing und Moskau können die Führerschaft übernehmen, aber nur gemeinsam: Russland stabilisiert (militärisch und diplomatisch) das Bestehende, und China fokussiert auf den Aufbau eines neuen 'Weltsystems', finanziell und realökonomisch.
Eine 'unberechenbare geopolitische "Ketten-Implosion"' oder ein Zusammenbrechen der globalen (Finanz-)Wirtschaft hätte verheerende Folgen, gerade auch für China. Stattdessen wird alles getan für einen sanften Übergang. Interessanterweise lässt sich an den Finanzmärkten recht gut sehen, dass es seit dem kleinen Crash Anfang 2016 und dem folgenden G20-Finanzministertreffen in China ein 'neues Regime' zu geben scheint. Aktien steigen nur noch, Anleihenzinsen sinken bzw. bleiben niedrig, Währungen schwanken nur wenig, Hedge Fonds werden durch automatische Indexfonds verdrängt...und der Dollar verliert schrittweise seine dominierende Stellung, auch die BuBa will Yuan zu ihren Reserven nehmen.
"Die Sowjetunion zu beseitigen, stellt sich gegenwaertig als entscheidender Fehler der US-Politik heraus."
Oder als genialer Schachzug der Russen? Von meiner Theorie des 'geopolitischen Damenopfers' habe ich doch sicher schonmal erzählt...
Nee, die Theorie vom "geopolitischen Damenopfer" kenn ich noch nicht. Grosses Interesse. Denn das westliche Narrativ ist doch sehr durchsichtig. Ich habe mich von Anfang an gefragt, ob Gorbatschow vielleicht ein US-"Schlaefer"-Agent aus den 60er Jahren war. (Waere eine andere Erklaerung.)
Von Oekonomie verstehe ich nicht viel. Doch gerade weil die Chinesen am Dollar haengen, koennten die USA versuchen, die Chinesen damit zu "erpressen". Und bei den Waehrungen verfolge ich hauptsaechlich den Euro vs. AU$ Kurs. Wird fuer mich seit einem halben Jahr immer besser. AU$ ist offensichtlich keine "Flucht-Waehrung" mehr.
Beim Interregnum glaube ich nicht, dass das demnaechst vorbei sein koennte. Historish gesehen, ist das "Vorgaengerreich" eigentlich immer "zerbrochen". Das steht den USA erst noch bevor. Jetzt sind die USA m.E. noch sehr aktiv, und versuchen business as usual. Wie lange noch?
Ob Russland und China gemeinsam eine neue "Weltordnung" aufbauen koennen, ist denkbar. Doch beide haben auch grosse Differenzen miteinander, die diese "entente cordial" sprengen koennte. Muss man wohl abwarten.
Westasien (in Indien ein normaler Begriff).
Dieses "Gekabbel" der Aristokraten wundert mich weniger. Ist wie frueher in Europa bei den hoeheren Staenden. Nur dass die "Feinde" damals nicht im Ritz, sondern im Burgverliess untergebracht wurden...:)
Trotzdem ist erstaunlich, dass diese Familien-Streitigkeiten gerade jetzt ausbrechen. Bisher hatten wohl die USA den Daumen drauf.
Jetzt noch anderes.
Die eigenartige "Stimmung" weltweit koennte auch daran liegen, dass es tatsaechlich die Angst vor einem nuklearen Krieg gibt.
Schliesslich wird behauptet, Trump waere bereit gewesen, Korea (nuklear?) anzugreifen.Wenn ich dazu nehme, dass die USA in Syrien absurd agieren, nur um dort eine Basis zu halten. Warum?
Und schiesslich die Jerusalem-Aktion. Damit hat Trump dem Netanyahu ein "Herzensanliegen" erfuellt. (Zum Preis der fast voelligen weltpolitischen Isolierungder USA)
Das alles koennte eine Vorbereitung sein, um auch das zweite Herzensanliegen der Israelis, dieZerstoerung der Nuklear-Anlagen im Iran zu erfuellen. Wenn Trump das will, muessten er (kleine) nukleare Waffen ("nur" 0.25 KT, d.h. 250 Tausend Tonnen TNT) einsetzen. Gerade las ich, dass die Amis solche Dinger entwickeln d.h. sie haben sie schon. (darueber hatte ich vor zwei Jahren schon gelesen...)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-soll-mini-atomwaffen-bekommen-a-1188028.html
Das Iran-Abkommen will Trump im Alleingang in vier Monaten kuendigen.
Wie lange kann sich Trump noch halten? sechs Monate? Bis nach den mid-term elections? Aus israelischer Sicht ist das Zeitfenster fuer einen Schlag gegen Iran sehr klein.
Ich halte einen solchen Einsatz gegen Iran fuer denkbar, aber nicht fuer wahrscheinlich. Aber bei der gegenwaertigen US-Administration ist (fast) alles moeglich...
(Persoenlich find ichs auchs doof, weil ich ab Juni mal wieder einige Monate in Indien bin...)
Ich glaube ein pot. Atomschlag ist nur für wenige ein Grund zur Unsicherheit. Viele bekamen das gar nicht mit.
Es wird eher ein Samelsurium an Unsicherheiten auf breiter Front sein. Digitalisierung, entfesselte Finanzströme, Korruption wohin man schaut, Überwachung, Auflösung bekannter Lebensweisen in Bezug auf Arbeit, Bildung, Umwelt, Zukunft.
Die Politik hat das Heft aus der Hand gegeben und die Bevölkerung merkt, diese wissen nicht mehr weiter. Man täuscht zwar Steuerung und Gestaltung vor, hat aber schon längst kaum noch Möglichkeiten.
Ob das daran liegt, daß sich manche Phänomene verstärkt haben oder nur mehr darüber berichtet oder gelesen wird ist wohl je nach Bereich unterschiedlich.
Man hat sich oft ohne Not in Sackgassen leiten lassen oder war aktiv beteiligt sodaß die Politik ebenso wie die Wirtschaft keine einleuchtenden Antworten mehr liefern kann. Die Welt ist sehr kompliziert geworden und die Menschen suchen einfache Antworten die greifbar sind. Den bisherigen sogenannten Eliten scheint man nicht mehr zu vertrauen, neue sind nicht in Sicht.
Schnell ne Korrektur: 0.25 KT sind "nur" 250 Tonnen, nicht 250 Tausend Tonnen, wie ich geschrieben habe. Naja 250 Tonnen TNT, die auf engem Raum detonieren, knallen auch ganz schoen....
Schreib ich irgendwann mal drüber. Vielleicht auch als Kurzgeschichte.
'Der Dollar ist unsere Währung, aber Euer Problem.' hieß es doch immer. Erpressen...im Prinzip möglich, unter der Annahme, dass ein Zusammenbruch der Währung dem Gläubiger mehr schadet als dem Schuldner. Allerdings wäre es dann auch mit der Leitwährung und dem Handelsdefizit vorbei. Der Euro ist insgesamt im Aufwind, seit die Angst vor dem Kollaps schwindet - sogar gegenüber dem zeitweise stark überteuerten Franken.nb, der gestrige 16.1. könnte in die Geschichtsbücher eingehen als der Tag, an dem die erste Generation der Digitalwährungen starb. Keine Träne.
"Historisch gesehen, ist das "Vorgaengerreich" eigentlich immer "zerbrochen"."
Ist es das? Ägypten hat eine ganze Weile mit dem Römischen Reich koexistiert, Byzanz mit dem Kalifenreich, das indische und das persische Reich mit den Mongolen, und auch das britische Weltreich ist nicht von heute auf morgen verschwunden. Die 'Aktivität' der USA spielt sich verglichen mit früheren Jahrzehnten eher auf einer symbolischen Ebene ab, und wenn sie den eigenen langsamen Niedergang akzeptieren, müssen sie keineswegs 'zerbrechen'.
Die undurchsichtigen, schnell wechselnden (Schein-)Bündnisse im arabischen Raum sind legendär. Dennoch ist die aktuelle Situation interessant, nachdem die GCC-Staaten zuvor bzgl. Syrien, Libyen und Jemen weitgehend an einem Strang gezogen hatten. Was steckt hinter dem Krach zwischen Riad und Doha? Bzw. wer hat daran Interesse? Aus Sicht von Russland & Verbündeten kann es keine Stabilität in ...Westasien geben, solange die USA dort nennenswert militärisch präsent sind. Sie könnten daher versuchen, schrittweise den Druck auf diejenigen zu erhöhen, die US-Stützpunkte beherbergen. Aktionsradius einschränken, dann Kündigung der Stationierung anstreben?
Die Zerstörung der iranischen Anlagen steht seit 2004 (angeblich) "auf der Agenda". Ich glaube nicht daran - der regionale und globale Backlash wäre zu stark. Meine Sorge ist eher, was Trump innenpolitisch anstellen könnte. Aber wer weiß - das Land steht wirtschaftlich nicht sonderlich gut da, von daher freue ich mich immer, wenn hiesige oder asiatische Unternehmen Investitionen in den USA ankündigen, um sie wieder aufzubauen. Marshall me up, Scotty.
Es gibt durchaus Antworten, aber die gefallen Vielen nicht und passen teilweise nicht zu bisherigen 'Wahrheiten'. Der Kapitalismus begann mit massiven gesellschaftlichen Umbrüchen, und er endet auch so. Das ist noch lange nicht das Ende der Welt...
Viele glauben allerdings, dass der Kaputtalismus niemals endet. Deswegen soll er netter werden: Solche Träume sind offenbar sehr attraktiv solange kein Investor dazwischen kommt und wieder mal das Ziel allen Lohnarbeitens offenbar wird.
wenn es gezwungener-maßen vorwärts geht,
der rücken-wind, der treibt, nicht zu konfrontieren ist,
wirds zeit zu überlegen woher der wind seine kraft gewinnt.
Dasselbe glaubten sie auch vom Römischen Kaiserreich, im Absolutismus...