Stellenweise Aprilschlamm

Weissrussland Suche nach einem Grab, das es nicht mehr gibt
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Das Dorf Ssawostjanowo liegt auf einem grauen Flecken Erde zwischen Moskau und Minsk. Gerade holt Aprilluft letzte Schneeflecken von den Feldern, lauer Frühlingswind bestreicht die Gegend unter dem rötlich-grauen Himmel im Westen. Ssawostjanowo, das verlassene und vergessene Örtchen, erreicht nur ein schmaler, schlammiger Weg, der einen Kilometer weit von der Bahnstrecke herüber kommt.

Die Gleise nach Wjasma gab es schon, als sich im Sommer 42 bei Ssawostjanowo die Frontlinie festgefressen hatte, und die Deutschen noch nicht auf dem Rückzug waren wie anderthalb Jahre später dann. Sommerwind trocknete den Schweiß der Soldaten, wenn sie mit starren Augen und Mündern aus den Gräben stiegen. Zum Sturmangriff hervorgetreten. Dem Schreien in der vorder