Gesund bleiben - auch daheim

Corona-Ansichten Social-Distancing ist auch eine große psychische Belastung. Lena gibt uns Tipps, wie wir damit umgehen können.

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Die Corona Krise fesselt nun schon seit über einem Monat die gesamte Aufmerksamkeit unserer Gesellschaft. Sie betrifft uns alle. Sie schränkt uns alle ein. Sie belastet uns. Sie belastet auch mich. Dennoch gibt es einige Dinge, die ich mache, damit es mir auch zu diesen Zeiten gut geht – oder eben so gut wie möglich. Und diese möchte ich mit euch teilen:

Ich behalte einen Tagesrhythmus bei. Auch wenn ich nichts vorhabe, stelle ich mir morgens (na gut, vormittags ) einen Wecker und setze mir eine Zeit fest, zu der ich abends ins Bett gehe. Ich stehe ganz normal (wenn auch vielleicht etwas entspannter) auf, dusche, frühstücke, und ziehe mir Klamotten an, mit denen ich auch vor die Tür gehen würde.

Ich bleibe aktiv. Ich versuche mich ein bisschen sportlich zu betätigen oder gehe spazieren. Natürlich halte ich Abstand, aber ich versuche dennoch vor die Tür zu gehen. Ich versuche abwechslungsreiche Wege zu gehen, mal hierhin, mal dorthin. Damit ich mir nicht allzu viel Stress mache und den Abstand problemlos einhalten kann, versuche ich Wege und Orte zu finden, an denen nicht zu viele Menschen sind.

Ich bleibe beschäftigt. Ich versuche verschiedene Aktivitäten, die ich gerne mache, in meinen Alltag einzubauen. Ich male, bastele, lese und natürlich schaue ich Serien. Ich habe allerdings festgestellt, dass es mir zu diesen Zeiten besser geht, wenn ich nicht schon direkt nach dem Aufstehen anfange Serien zu schauen, sondern erstmal Dinge tue, die in meiner Lebensrealität stattfinden. Ich habe eine Liste angelegt mit Aktivitäten, die zu Corona Zeiten gut möglich sind, die ich gerne mache oder schon immer mal machen wollte. Denn auch das hilft mir: Abwechslung. Ich versuche verschiedene, abwechslungsreiche Aktivitäten zu finden oder auch mal etwas zu machen, was ich sonst nicht tun würde. Es tut mir gut, am Ende des Tages sagen zu können, was ich heute gemacht habe. Das Gefühl, etwas gemacht zu haben, habe ich bei produktiven, kreativen oder aktiven Beschäftigungen mehr als beispielsweise beim Serien schauen.

Ich passe auf, welche Nachrichten ich konsumiere. Ich habe relativ schnell gemerkt, dass mich das Fälle und Tote zählen, die Bilder von Massengräbern und erschöpften Pfleger*innen (egal aus welchen Ländern) oder emotionale Posts über verlorene Angehörige sehr runterziehen und mich in Angst versetzen. Ich halte mich von den meisten Nachrichten fern. Ich versuche herauszufinden, welche Regelungen für mich relevant sind, wie ich mich zu verhalten habe und welche Hoffnungen es gibt. Mehr nicht. Damit geht auch einher, dass ich kritisch hinterfrage, welche sozialen Medien ich konsumiere und welche lieber nicht. Ich höre auf mein Gefühl und versuche nicht mehr Medien zu konsumieren als mir gut tut.

Ich bleibe in Kontakt. Ich schreibe, telefoniere oder videochatte mit meinen Freund*innen, so dass wir uns regelmäßig austauschen, auch wenn wir uns nicht treffen. Auch ein gemeinsamer Online-Spieleabend (zum Beispiel Cards Against Humanity) muntert wirklich auf.

Zu guter Letzt versuche ich nicht allzu viel über die Zukunft nachzudenken. Ich plane soweit ich planen kann, beziehungsweise was ich planen muss, versuche aber eher von Tag zu Tag zu leben. Besonders zu Zeiten zu denen ich nicht viel verpflichtend zu tun habe und keine oder kaum Termine habe, hilft es mir, mich nur darauf zu konzentrieren, was ich heute machen kann und morgen machen möchte. Ich versuche mich nicht zu sehr in Probleme hinein zu steigern, für die ich derzeit keine Lösung haben kann. Ich weiß nicht, wie es weiter geht. Aber das weiß derzeit niemand. Es ist kein Problem, das nur ich habe. Wir alle stehen gerade vor Sorgen und Problemen, mit denen wir bisher noch nie konfrontiert waren. Und so unterschiedlich schwer wir auch von diesen Problemen betroffen sein mögen, wir alle haben etwas gemeinsam: Der Wille, diese Zeit so gut wie möglich zu überstehen und das Wissen, dass wir nicht alleine sind.

Passt auf euch auf, kümmert euch um euch selbst und kommt gut durch diese schwierige Zeit. Ihr habt es verdient!

Dieser Text ist von Lena. Sie ist 20 und studiert Politikwissenschaft.

Dieser Beitrag ist die Meinung eines Linksjugend-Mitgliedes. In diesem Blog soll regelmäßig von Mitgliedern zu aktuellen Themen Stellung bezogen werden.

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