Beyoncé-Album „Renaissance“: Eine bewusst megalomanische Machtdemonstration

Pop 32 Grammys besitzt Beyoncé jetzt, „Renaissance“ wurde als „Best Electronic/Dance Album“ ausgezeichnet. Was ausgerechnet dieses Album so funkensprühend modern klingen lässt, erklärte unsere Kritikerin Sonja Eismann, als es erschien
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 31/2022 | Aktualisiert am 06.02.2023, 11:40
Beyoncé schreibt sich mit ihrem neuen Album als Renaissance-Woman in den Kanon westlicher Kunstgeschichte ein
Beyoncé schreibt sich mit ihrem neuen Album als Renaissance-Woman in den Kanon westlicher Kunstgeschichte ein

Foto: Mason Poole

2022 sollte ein Text über einen weiblichen Popstar nicht mit der Beschreibung dieses Popstar-Körpers anfangen. Definitiv nicht. Doch Beyoncé ist mehr als ein Popstar. Und dafür bekannt, dass sie selbst die Gesetze des Pop definiert. Wenn Beyoncé eine neue Platte veröffentlicht, bleibt die Welt kurz stehen. Und schnappt nach Luft.

Sechs Jahre lang gab es kein neues originäres Album von ihr, nur die Live-Platte Homecoming, den König der Löwen-Soundtrack The Gift und das von der Kritik eher lauwarm empfangene Pärchen-Versöhnungswerk der Carters (so heißt das Duo bestehend aus Beyoncé selbst und ihrem Ehemann, Shawn Corey Carter alias Jay-Z), All Is Love.

Nachdem die Musikerin sich und ihren künstlerisch-politischen Kosmos in