„Es ist nicht Aufgabe eines Kunstfestivals, ein Pflaster auf soziale Probleme zu kleben“

Interview Tania El Khoury und Bochra Triki kuratieren das feministische Kunstfestival „Tashweesh“ in drei Städten und auf zwei Kontinenten. Hier sprechen sie über die Herausforderungen und das Gefälle zwischen Tunis, Brüssel und Wien
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 40/2022

In Wien läuft derzeit das feministische Kunstfestival Tashweesh, das zuvor bereits Station in Tunis und Brüssel gemacht hat. Das arabische Wort „Tashweesh“ bedeutet so viel wie „Störgeräusch“ oder auch „Gemurmel“ und dient hier als Chiffre für eine Hinterfragung von Zuschreibungen. Tania El Khoury und Bochra Triki haben Künstlerinnen, Literatinnen, Performerinnen, Filmemacherinnen und Theoretikerinnen eingeladen, um mit ihnen einen globalen Feminismus jenseits von Grenzen und Stereotypisierungen zu erproben.

der Freitag: Frau El Khoury, Frau Triki, Sie verstehen sich selbst nicht als Kuratorinnen. Das finde ich in Zeiten, in denen beinahe jede kulturelle Organisationsform als „Kuration“ gelabelt wird, durchaus ers