Mosler erklärt moderne Fiat-Geldsysteme und die Rolle des Staates als Schöpfer der Währung. Er legt schlüssig dar, warum Staaten, die sich in ihrer eigenen Währung verschulden, nicht pleite gehen können, warum Staatsschulden im normalen Betrieb nicht inflationär wirken und warum – rein bilanzierungstechnisch – staatliche Defizite die notwendige Gegenposition sind für dauerhafte Netto-Ersparnisse der Privaten. Und er zeigt, dass Demokratien mit eigener Währung viel mehr wirtschaftspolitischen Spielraum besitzen, als sie behaupten.
Warren Mosler hat seine Erkenntnisse über unser Geldsystem in über 40 Jahren Praxis an den Märkten erworben. Im Gegensatz zur überholten Geldtheorie in den Ökonomie-Lehrbüchern orientieren sich Mosler und andere MMT-Ökonomen an der Praxis von Banken und Zentralbanken sowie an den gültigen Bilanzierungsregeln. Damit ist die MMT – eine Seltenheit in der Volkswirtschaftslehre – empirisch und falsifizierbar.
Die Frage nach der richtigen Geldtheorie und der Bedeutung von Staatsschulden ist umso wichtiger, als weiterhin Spar- und Austeritätspolitik in Europa den Wohlstand und den sozialen Frieden gefährden. MMT hilft uns zu verstehen, wie der Euro besser funktionieren könnte, zeigt uns die finanziellen Möglichkeiten unserer Demokratien und bringt das Primat der Politik zurück. Kein Wunder, dass sich in den USA Progressive wie Bernie Sanders und Alexandria Ocasio-Cortez mit ihrem Green New Deal von MMT-Ökonomen beraten lassen.
Zur Vertiefung: Interview mit Stephanie Kelton (Beraterin von Bernie Sanders) in der ZEIT vom 4. April 2019, nachzulesen auf www.pufendorf-gesellschaft.org
Veranstaltet von: lola books, Pufendorf-Gesellschaft, BNE, Netzwerk Plurale Ökonomik
Kontakt: info@pufendorf-gesellschaft.org
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