Nach Terroranschlägen lassen sich immer wiederkehrende Muster in der öffentlichen Debatte identifizieren. In der Regel fordern nicht-Muslime, Muslime dazu auf, sich vom Terror zu distanzieren. Noch ehe diese Forderung in der Welt ist, kommen einige Muslime im vorauseilenden Gehorsam dieser nach, ohne sich über die Bedeutung bewusst sein.
Distanzieren?
Wenn sich jemand, von jemanden oder etwas distanziert, so bestand zuvor eine gewisse Nähe. Wenn sich also ein Muslim vom Terror distanziert, geht daraus hervor, dass er zuvor in einer bestimmten Beziehung zum Terror stand. Das mag die betreffende Person nicht so meinen, faktisch geht es jedoch aus den Worten hervor.
Verurteilen!
Wer den Terror hingegen verurteilt macht klar, dass er diese Handlung ablehnt. Dies wiederum setzt eine Distanz zur Tat voraus. Die überwiegende Mehrheit der Muslime weltweit, teilt diese Einstellung und lebt einen friedlichen Islam. Vor diesem Hintergrund ist es in fast allen Fällen präziser, wenn der Terror verurteilt wird.
Schweigen nicht als Zustimmung interpretieren
Und dann gibt es noch Menschen, welche sich vom Terror weder distanzieren, noch diesen verurteilen. Das Schweigen dieser Personen sollte nicht als Zustimmung interpretiert werden. Nicht jeder ist in der Lage eine Stellungnahme zu schreiben oder ist der Ansicht, etwas dazu sagen zu müssen. Auch das gilt es zu respektieren.
Terror in den Lehrplan?
Den Terror in den Schulen anzusprechen ist sicherlich richtig und wichtig. Es hilft den Schülern solche Ereignisse einzuordnen. Es kommt jedoch darauf an, die Inhalte altersgerecht zu vermitteln und vor allem, ohne muslimische Schüler an den Rand zu drängen. Letztere sitzen in den Schulen nicht selten zwischen den Stühlen, wenn das Thema Terror unmittelbar nach Anschlägen behandelt wird. Aus dem Selbstverständnis der aller meißten muslimischen Schüler ist der Islam eine barmherzige Religion und hat nichts mit dem Terror der Attentäter zu tun. Andererseits wissen nicht alle muslimischen Schüler, wie sie diesen Widerspruch verarbeiten und erklären können. Es sind Fälle bekannt, in denen muslimische Schüler im Klassenraum in Tränen ausbrechen, weil sie nicht wissen, wie sie mit dieser Situation umzugehen haben. Hier ist besonderes Fingerspitzengefühl der Lehrer gefragt.
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