Filme an Zündschnüren

Er lauert mit der Kamera, wo Gedankenbrände schwelen Eine Betrachtung des filmischen Werks von Jean-Luc Godard, dessen "Außer Atem" nun wieder in die Kinos kommt
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Jean-Luc Godard, so scheint es, ist der Kinowelt und dem Weltkino immer noch fremd, ein ewiger Störenfried. Woran liegt das? Angeführt seien zunächst drei Gründe, die miteinander im Zusammenhang stehen. Erstens: Was da blitzt und gewittert im gesamten Godard-Filmwerk, bedrängt zumeist das Bewusstsein. Godard-Filme arbeiten mit unangenehmen Gedanken, seine Film-Folgerungen verstören, die Film-Werte zielen auf die Gesellschaftswerte. Sie sind meist hässlich. Zweitens: Godard-Filme erfassen Wirklichkeit nach dem Maß, wieweit der Autor sie erfahren, sich ihr ausgesetzt hat. Erfindung, was ist das? Wenn Godard dreht, liegt alles eigentlich schon fertig vor. Seine Devise: "Geschichten muss man erlebt haben, bevor man sie erfindet."

Drittens: Aus wohlerwoge