Ins Herz der Finsternis

Russland Politische Konflikte wie bei der Schau „Diversity United“ auf die Kultur auszudehnen, hilft keiner Seite
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2021

„Diversity United“ heißt eine Ausstellung mit 90 Künstler:innen aus 34 Ländern, wie es die Pressemitteilung gleich mehrmals hervorhebt. Dass Diversität nur dann Vielfalt bleibt, wenn sie nicht vereint wird, hat niemanden von dem Titel abgehalten. Das muss nicht weiter überraschen, handelt es sich doch bei dieser Großausstellung um ein typisches Erzeugnis deutscher Gremien-, Förder- und Sponsoring-Kultur. Da zählt nicht, was ein Titel sagt, sondern wie er bei Jurys oder Förderern ankommt. Für administrative Konsensmucke eignet sich ein Spruch wie „diversity united“ hervorragend. United hört sich immer irgendwie gut an. Und „diversity“ hält sich stabil unter den Top-3-Buzzwords des Kulturbetriebs.