Sparen oder Spaß

Kunst Wie kommt man als Angehöriger der schrumpfenden Mittelschicht durch die Ära des Finanzfeudalismus? Jordan Wolfson und Judith Hopf versuchen ein paar Antworten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2018

Vom Standpunkt der politischen Ökonomie aus betrachtet, handeln zwei Ausstellungen, die in Berlin eröffnet wurden, von der gleichen Frage. Was tun als Angehöriger der schrumpfenden Mittelschicht in Zeiten des Finanzfeudalismus? Sparen oder Spaß haben, oder beides?

Das verarmende Prekariat bleibt außen vor, schon materiell. Der Schinkel-Pavillon, mittlerweile von scheußlicher Hauptstadt-Retro-Investorenarchitektur umlagert, nimmt vier Euro Eintritt. In den Kunst-Werken sind für zwei Ausstellungen acht Euro fällig. Wer Hartz IV bezieht, zahlt einen oder zwei Euro weniger. Wie oft jemand diese Vergünstigung wohl in Anspruch nimmt? Zur Eröffnung jedenfalls, Eintritt frei, reichte die Schlange in den Kunst-Werken durch den ganzen Innenhof bis vor