Weiße Jungs bringen’s nicht

Landnahme Die 10. Berlin-Biennale spielt mit dem Postkolonialismus und vermeidet dabei alle Moralisierungsfallen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2018

In der Akademie der Künste hat man selten eine besser aufgebaute und installierte Ausstellung gesehen. Die Räume wirken großzügig und frei, Kunstwerke haben Platz, wo sie ihn benötigen. Die Führung von Wegen und Licht ist schlicht großartig. Aufgeräumt und präzise wirkt diese zehnte Berlin Biennale an all ihren Ausstellungsorten, so als sei ihr diesjähriges Motto eben nicht nur eine artifizielle Worthülse; we don‘t need another hero. Konkret scheint das zu heißen: Auf Diskurs-Spektakel wurde verzichtet.

In einem Interview im Katalog spricht die Kuratorin Gabi Ngcobo von der Idee, eine Ausstellung zu machen, die nicht wie eine Ausstellung aussieht. Was vielleicht heißt: Konfrontation muss man suchen, sie findet nicht stat