Eigentlich ganz nette Jungs

Terrorismus Der Dinslakener Stadtteil Lohberg gilt als Hochburg der deutschen Dschihadistenszene. Warum wurden dort junge Männer zu Gotteskriegern?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2015

Die Häuser sind in hellem Ocker gestrichen, die Vorgärten gepflegt, auf der Straße kennt und grüßt man sich. Dinslaken-Lohberg ist ein freundlicher, ein schöner Stadtteil. Hier sammelte Mohammed K. in seinem Bildungsverein Jugendliche um sich, impfte ihnen Hass und Fanatismus ein – und schickte sie als „Brigade Lohberg“ für den Islamischen Staat (IS) in den Krieg nach Syrien und in den Irak.

Dinslaken-Lohberg gehört nicht zu den heruntergekommensten Siedlungen des an Problemvierteln nicht eben armen Ruhrgebiets. Gemeinsam mit der Zeche Lohberg, die dem Quartier seinen Namen gab, entstand die Siedlung in der Tradition der englischen Gartenstädte: Jedes Haus unterscheidet sich vom anderen durch gestalterische Details, mal ist ein