Den Kampfhund bändigen

Utopie im Alltag Nicht um den Fetisch "neue" Gesellschaft tanzen, sondern täglich die alten Spielregeln außer Kraft setzen
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In der Vergangenheit herrschte auf einem Sechstel der Erde die Vorstellung, dass nach der Konzentration aller Kräfte auf den Staat das Morgenrot schon leuchten werde. Diese Besessenheit ist aus guten Gründen passé. Die sozialdemokratischen Geschwister des Staatssozialismus, die eher sanften Attacken auf das Verfügungsprivileg der Kapitaleigner, sind ebenfalls verschwunden. Wirtschaftsdemokratie und Beteiligung am Produktivvermögen - irgendwie scheinen auch diese zarten Reformpflanzen den Anschluss an die heutige Zeit verloren zu haben. Was also bleibt? Wo sind die Hoffnungsträger, die Keime für eine postkapitalistische Ökonomie? Wenn es den großen alternativen Entwurf schon nicht gibt, dann wird das alltägliche Anders-Handeln vielleicht um