Ein Gag, der keiner war

Medien Oliver Polak wirft in seinem Buch einem Moderator antisemitisches Verhalten vor. Sein Verlag will es nicht drucken. Dass es um Jan Böhmermann geht, verschweigen alle
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 43/2018
Will sich lieber nicht zu Jan Böhmermann äußern: Oliver Polak
Will sich lieber nicht zu Jan Böhmermann äußern: Oliver Polak

Fotos: Sven Simon/Imago, Andreas Rentz/Getty Images; Montage: der Freitag

Der Komiker Oliver Polak hat ein Buch geschrieben, das genauso unverbrämt unlustig ist wie sein Titel: Gegen Judenhass. Es besteht im Wesentlichen aus einer langen Folge kurzer Schilderungen dessen, was Polak in seinem Leben als Jude in Deutschland erlebt hat. Wie er sich immer wieder anhören muss, dass die Juden reich sind, dass sie die Welt beherrschen. Wie ein Zuschauer in einem Comedy-Club nach einem Auftritt den Witz macht, ihn zu fragen, warum er noch nicht weg sei: „Der letzte Zug nach Auschwitz fährt doch gleich noch.“ Wie er in der fünften Klasse von Mitschülern über den Schulhof gejagt wird, die dabei rufen: „Hast du ihn berührt?“ – „Ihhh, du hast Juden-Aids.“

Eine der vielen Geschichten ist nicht wie die