Aló, Presidente!

Klassenkampf von oben Venezuelas schleichender Staatsstreich
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Hugo Chávez ist nicht nur ein begnadeter Erzähler, er verfügt auch über ein phänomenales Gedächtnis. Venezuelas Präsident kann Gedichte von Pablo Neruda und Ernesto Cardenal aus dem Stegreif rezitieren, und er kann sich in höchst präzisen Schilderungen einschneidender Episoden seines Lebens erinnern. Etwa der Tatsache, dass er sein Offiziersdiplom 1973 von Carlos Andrés Peres und damit jenem Präsidenten erhielt, den er 20 Jahre später in seinem Amt durch einen Putsch beerben wollte, aber scheiterte. Nicht minder deutlich dürfte sich Chávez der dramatischen Ereignisse des 11. April 2002 erinnern, als er für 48 Stunden gestürzt war, um dann doch die Präsidentschaft verteidigen zu können.

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