Realitätsverweigerung

TV-Duell Die Nation erlebte die Inszenierung einer „Null- Prozent-Gesellschaft“. In den Köpfen vieler Entscheider kommt Armut gar nicht vor
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 36/2017
Wir waren am Sonntag Zeugen
Wir waren am Sonntag Zeugen

Foto: John MacDougall/AFP/Getty Images

Ein bekanntes Gefühl: Man möchte den Eintritt zurück, den man für eine ganz schlechte Aufführung gezahlt hat. So ging es vielen nach dem „TV-Duell“ zwischen Merkel und Schulz. Die wahren Profiteure hingegen bekommen ihren Gewinn in steigenden Umfragewerten serviert, was nicht verwundert, wurde doch der größte Teil der Sendung mit Flüchtlingen (als Problem), innerer Sicherheit, Terror und Außenpolitik in Form von Erdogan und Kim Jong-un bestückt. Da war für den „Rest“ keine Zeit mehr. Gut für die AfD, deren Themen vor- oder fürsorglich von den Moderatoren platziert wurden – teilweise konnte man bei den Fragen förmlich den Hall der Springerstiefel im Studio vernehmen.

Und bei der medialen Klage