Die Borniertheit der Verlierer

WAHLNIEDERLAGEN Eine Politik, die vorgibt »Es gibt keine Alternative«, ist selbst keine wählbare Alternative
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Niedergang als Normalität: Die Zahl der Stimmen für die CDU steigt nicht - aber als relativer Sieger gewinnt sie dennoch nach dem Saarland Thüringen und in NRW. Der Begrenztheit seines Repertoires entsprechend wundert Schröder sich nicht. Stattdessen erklärt er die Nichtwähler zum Problem. Aber sind nicht primär diejenigen das Problem, die sie frustrieren? Allen voran Gerhard Schröder? Schließlich sind im Herbst '98 die Menschen in der Hoffnung auf Wandel und Umbruch zu den Urnen gegangen. Dann wurde ihnen gesagt: Es gibt keine Alternative. Weshalb sollten sie nun also nochmal ihre Zeit mit dem Weg zur Stimmabgabe vertun, wenn es in der Politik ohnehin keine Alternativen mehr geben soll?

Dass etwa im reichen Essener Süden die Wahlbeteiligung