Ich bin wer

Das Leben roh essen Die erwachsenen Kinder von Henning Mankells Afrika-Romanen können nur durch ihren Tod und in der Erzählung überleben
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Was heißt das: arm zu sein? Die Weltbank sagt: Weniger als einen Dollar pro Tag zu haben. Aber was heißt das wirklich? Mangel an Geld? An Rechten? An Sicherheit? An Hoffnung?

Selten erhält man so viele differenzierende Antworten wie in Henning Mankells erstem Roman namens Der Chronist der Winde. Er handelt von Maputo, der Hauptstadt Mosambiks. Nichts ist allgemeingültig, sondern jede Szene wird von anderen schattiert, gebrochen. Das ist es eigentlich: die radikale Absage an Vorurteil und Verallgemeinerung. Denn auch wer weniger als einen Dollar hat, kann reich sein wie der Straßenjunge Lelio. Allerdings bräuchten Lelio, Nascimento, Cosmos, Alfredo Bomba, Deolinda und das übrige Rudel halbwilder Kinder mehr als nur einen Dollar. Der Bäcker, der den ste