Suche nach dem Halt

Kino Der Verlust fährt wie eine Straßenbahn durchs eigene Leben: Marco Bellocchios Film „Träum was Schönes“
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2017

Marco Bellocchios Träum was Schönes ist ein interessanter Film, aber deutlich wird das erst in den letzten Minuten. Bis dahin, das heißt: bis ein Einverständnis bestätigt, ein Pakt geschlossen, eine Geste der Einschließung ausgeführt worden ist, könnte es auch ein weniger interessanter sein. Und wäre dann nicht viel mehr als die etwas misogyne Geschichte vom wunschlosen Unglück und von einem Verlust, der so unfassbar ist, dass zunächst erzählt wird, er habe gar nicht stattgefunden.

Dabei ist der Verlust eklatant, eine Sache der allerersten Minuten, traumatisch, nächtlich und auf jene spezifische Weise opak, die keine Fragen offenlässt. Massimo, der Protagonist des Films (Nicolò Cabras), verliert als Neunjähriger