Aktivisten gesucht

Internet-Politik Seit Tagen hungert Mia Farrow für die Darfur-Flüchtlinge. Der Arzt der Schauspielerin fürchtet um ihre Gesundheit. Dennoch schließen sich viele der Online-Aktion an

Der Zweifel war von Anfang an da. "Ich bin noch nie zuvor in einen Hungerstreik getreten. Ich weiß nicht, was mich erwartet und ob ich es überhaupt so lange aushalte", hatte Mia Farrow Ende April gesagt. Damals kündigte sie in einem You-Tube-Video an, 21 Tage ausschließlich Wasser trinken zu wollen.

Mit der Fastenaktion protestiert die Schauspielerin gegen die sudanesische Regierung, die mindestens 13 Hilfsorganisationen aus der Krisenregion Darfur ausgewiesen oder geschlossen hat – weil diese angeblich mit dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag zusammenarbeiteten. Das Gericht hatte Anfang März einen Haftbefehl wegen Kriegsverbrechen gegen den sudanesischen Präsidenten Omar al Baschir erlassen.

Bisher hat die Hauptdarstellerin aus dem Horrorfilm Rosemaries Baby ihren Hungerstreik durchgehalten. Offenbar gegen den Rat ihres Hausarztes. Der sei skeptisch, weil sie zu wenig wiege, sagte die 64-Jährige.

In den Videobotschaften ruft Farrow dazu auf, sich der Online-Aktion "Fasten für das Leben" anzuschließen. Auf fastdarfur.org können Aktivisten ihren Eintritt in den Hungerstreik dokumentieren. Bisher haben mehr als 70 Menschen erklärt, dass sie entweder nur noch Wasser zu sich nehmen oder sich selbst auf die 1.017 Kalorien zählende Diät eines Darfur-Flüchtlings gesetzt haben.

Inzwischen sorgt sich angeblich auch der Organisator von "Fast for Life" um das Leben von Farrow: Er wolle sie dazu überreden, ihr Fasten zu brechen, sagte Gabriel Stauring der Los Angeles Times, "sobald wir einen anderen Prominenten haben". Die zur Schau gestellte Gefahr ist also eher eine Strategie, um Nachahmer zu finden - was Farrow aber nichts ausmacht: "Solange es einen Anlass für Nachrichten bietet, damit die Leute darüber reden, was wirklich wichtig ist".

Die Chancen für eine Erfolg stehen nicht schlecht: Schon im April hat die sudanesische Regierung gegenüber US-Senator John Kerry angedeutet, dass sie unter Umständen erneut Hilfsorganisatoren ins Land lassen würde.

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