"Keine gute Netzpolitik"

Im Gespräch Zwei Netzpolitik-Aktivisten der ersten Stunde beklagen inhaltliche Defizite bei den Piraten und sehen Aufklärungsbedarf bei der Bevölkerung
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Den etablierten Parteien war das Internet lange Zeit ziemlich egal. Jedenfalls das hat sich mit den Piraten geändert
Den etablierten Parteien war das Internet lange Zeit ziemlich egal. Jedenfalls das hat sich mit den Piraten geändert

Foto: Adam Berry / Getty Images

Der Freitag: Was erstaunt Sie an den Piraten am meisten?

Markus Beckedahl: Ich bin verwundert, dass sie schon so lange als riesige Leinwand funktionieren. Medien, Gegner und jeder, der sich für Netzpolitik interessiert, projiziert seine Wünsche auf diese Partei. Aber das macht denen offenbar überhaupt nichts aus.

Was sehen Sie denn in denen?

Beckedahl: Ich sehe in ihnen eine Partei, in die viele, vor allem junge Leute, die Hoffnung setzen, dass dort die Demokratie wiederbelebt wird. Und ich sehe den Willen, neue Wege auszuprobieren, die die traditionellen Parteien aufgrund ihrer gewachsenen Strukturen gar nicht beschreiten können. Ich frage mich allerdings zugleich, warum es den Piraten als Internetpartei selbst fünf Jahre nach ihrer Gründung nicht gelingt, gute