Der Schrott geht jetzt nach Afrika

Schwunghafter Handel Der Essener Gebrauchtwagenmarkt wirkt wie ein postmodernes Goldgräberdorf. Aber seine besten Zeiten sind vorbei
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Sein ruhiges Garagenleben kann sich der weiße 200er Mercedes fürs erste abschminken. Nur noch ein paar Formalitäten, ein rotes Zollkennzeichen und los geht´s: immer nach Osten. Durch Polen, die Ukraine, Russland und Kasachstan. 10.000 Kilometer weit werden Dimitri und Oleg das Sonntagsfahrzeug durch Zeit und Klimazonen jagen, bis nach Ulan Bator, in die Hauptstadt der Mongolei. Da beginnt dann sein zweites Autoleben. Doch der Mercedes kann sich trösten. Schaut man nach rechts oder links, sieht man nichts als Autos, fast bis zum Horizont. Golfs, Astras und BMWs, die sein Los teilen und in einigen Wochen in Ländern herumkurven werden, von denen ihre Vorbesitzer bis jetzt höchstens im Auslandsjournal gehört haben. Im Kongo, in Nigeria, Georgien, Afghani