Der Kampf um die Commons

10 Jahre Seattle Eine neue Internationale haben die Globalisierungskritiker nicht gegründet, aber der Kultur der Linken demokratische Impulse gegeben
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Die Demokratie ist bedroht, aber niemand will es wahrhaben, bemerkte der portugiesische Romancier José Saramago vor einigen Jahren bitter. Wir würden von der Demokratie sprechen „wie von etwas, was existiert und funktioniert“, als ob wir einer unausgesprochenen Konvention genügen wollten. Dabei sei uns „nichts von ihr geblieben als ein Arsenal ritualisierter Prozeduren, harmlose Wortgefechte und Gesten wie in einer Art weltlichem Gottesdienst“.

Unsere demokratischen Möglichkeiten beginnen und enden an der Wahlurne. In ökonomischen Fragen besitzen wir kein Mitspracherecht, und unsere gewählten Regierungen verhalten sich zunehmend, als seien sie „Politkommissare“ der Wirtschaft. Unser aller Selbstbetrug, so Saramago weiter, bes