Wenn Worte gefährlich werden

Ausnahmerecht Ein kritischer Wissenschaftler steht in Berlin wegen seiner Publikationen und seines gesellschaftlichen Engagements unter Terrorverdacht
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Intellektuelle genießen in Deutschland traditionell selten hohes Ansehen. Wer mit seinen Erkenntnissen und seiner Reputation in gesellschaftliche Kontroversen zieht, gilt schnell als parteiisch oder unseriös. Im Sicherheitsstaat eines Wolfgang Schäuble mutiert der Intellektuelle nun gar zum potenziellen Terroristen. Engagierte Wissenschaft gerät unter Verdacht. Das muss jedenfalls annehmen, wer das jüngste Vorgehen der Bundesanwaltschaft gegen sieben mutmaßliche Mitglieder der "militanten gruppe" (mg) betrachtet.

Vier Männer ließ die Karlsruher Behörde Anfang August verhaften und nach Paragraf 129a unter Anklage stellen, darunter den Berliner Stadtsoziologen Andrej H. Ihm unterstellen die Ermittlungsbehörden eine Art geistige Urheberschaft a