Bevor es zu spät ist

Wandel Wenn Europa politisch überleben will, muss es gerechter werden. Voraussetzung dafür ist eine bündnisfähige Linke
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2016
Nicht die europäische Einigung ist das Problem, sondern die Form, in der sie derzeit betrieben wird: EU-Parlament in Straßburg
Nicht die europäische Einigung ist das Problem, sondern die Form, in der sie derzeit betrieben wird: EU-Parlament in Straßburg

Foto: Christopher Furlong/Getty Images

Als der Brexit beschlossen und der Kater noch frisch war, sah es für einen Moment so aus, als wehte durch Berlin der Geist der Erkenntnis. In der heimlichen Hauptstadt der EU, wo seit Jahren Baupläne für ein Europa der Märkte und des Wettbewerbs gezeichnet werden, schien so etwas wie Einsicht einzukehren.

Selbst die Chefdesignerin Angela Merkel entdeckte nun „immer heftigere Zweifel an der Richtung, die der Einigungsprozess eingeschlagen hat“. Allerdings leider nicht bei sich selbst, sondern nur in den Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten, und die sind ja nicht ganz so wichtig. „Die EU ist stark genug, die richtigen Antworten auf den heutigen Tag zu geben“, sagte die Kanzlerin, aber als Auftrag zum schnellen Handeln verstand sie das britische A