Einfach viel zu lieb: Warum die Grünen in der Koalition untergehen

Koalition Die Grünen hangeln sich von Kompromiss zu Kompromiss und stehen kurz vor einem Gesichtsverlust. Wie wäre es, wenn sie zur Abwechslung mal mit dem Ausstieg drohen?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2023
Einfach viel zu lieb: Warum die Grünen in der Koalition untergehen

Illustration: der Freitag

Auf die Frage, warum die „Fortschrittskoalition“ so wenig Fortschritt zustande bringt, haben die Fans regierungsgrüner Realpolitik eine unwiderlegbare Antwort: Die Grünen haben bekanntlich nicht die absolute Mehrheit im Bundestag. Sie müssen sich beim Regieren mit einer nicht sehr grünen SPD und einer gar nicht grünen FDP herumschlagen, und da ist nun mal nicht mehr zu erreichen.

Wer so argumentiert, wird das Wegbaggern des nordrhein-westfälischen Dorfes Lützerath als notwendiges Opfer dafür akzeptieren, dass mit Mühe einige andere Orte vor den Braunkohle-Baggern gerettet werden konnten. Wer so denkt, wird es mehr oder weniger schulterzuckend hinnehmen, dass FDP-Verkehrsminister Volker Wissing unter skrupelloser Missachtung europä