Kemmerichs Erben

Antifaschismus Ein Jahr nach der Katastrophe von Erfurt muss man die Inhalte prüfen, wenn man wissen will, wo die CDU im Verhältnis zur AfD steht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2021
Zumindest in den Ost-Bundesländern kann von stabilen Bündnissen gegen rechts unter Einschluss der CDU keine Rede sein. Aber auch bundespolitisch ist vor Illusionen zu warnen
Zumindest in den Ost-Bundesländern kann von stabilen Bündnissen gegen rechts unter Einschluss der CDU keine Rede sein. Aber auch bundespolitisch ist vor Illusionen zu warnen

Foto: Odd Andersen/Pool/AFP/Getty Images

Die Katastrophe wird sich in dieser Form so schnell nicht wiederholen. Am 5. Februar 2020 hatte die CDU gemeinsam mit der AfD den FDP-Kandidaten Thomas Kemmerich ins Amt des Ministerpräsidenten Thüringens gewählt. Einen Monat später war der Vorgang Geschichte: Kemmerich trat zurück, Bodo Ramelow konnte mit einer rot-rot-grünen Minderheitsregierung weitermachen, diesmal versuchte die CDU erst gar nicht, den Spitzenmann der Linken gemeinsam mit dem AfD-Faschisten Höcke zu verhindern.

Zumindest formal blieb damit das „Äquidistanz-Gebot“ der CDU gewahrt: „Die CDU Deutschlands lehnt Koalitionen und ähnliche Formen der Zusammenarbeit sowohl mit der Linkspartei als auch mit der Alternative für Deutschland ab.“ Den Parteitags