Typisch sozialdemokratisch?

Ausverkauf Sigmar Gabriel setzt sich nur für kosmetische Korrekturen am Handelsabkommen TTIP ein. Und verschärft so die Krise seiner Partei
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2015
Wenn das Willy Brandt (links) wüsste: Sigmar Gabriel fern von sozialdemokratischen Werten
Wenn das Willy Brandt (links) wüsste: Sigmar Gabriel fern von sozialdemokratischen Werten

Foto: Commonlens/Imago

Auch wenn die aktuellen Umfragen es nicht zeigen: In Wahrheit ist die SPD eine sehr, sehr mächtige Partei. Jedenfalls wenn man ihrem fast noch mächtigeren Vorsitzenden glaubt. Sigmar Gabriel hat sich gerade im Focus mit markigen Worten zum transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP geäußert: „Alles, was die SPD nicht will, wird es auch nicht geben.“ Die Supermächtigen in Washington wären sicher ins Zittern gekommen, hätten sie den Spruch nicht schon gekannt.

Nein, wahrscheinlich halten sie sich eher die Bäuche vor Lachen, die Freihandels-Apologeten auf beiden Seiten des Atlantiks. Und das aus ehrlicher Freude. Denn Sigmar Gabriel ist dabei, die SPD wieder einmal zur Erfüllungsgehilfin einer marktliberalen Wirtschaftspolitik zu machen.