Die unbeachtete Odyssee

Kongo Im Osten des Landes sammeln sich seit Jahren hunderttausende Binnenvertriebene. Um zu überleben, ziehen sie ziellos herum
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2015

Während in Österreich oder Deutschland derzeit pro Tag oft Tausende von Menschen um Asyl ersuchen und Teile der Politik sich schier überfordert fühlen, sind weltweit etwa 50 Millionen Menschen auf der Flucht vor lebensbedrohenden Umständen. Allein in der Demokratischen Republik Kongo suchen gegenwärtig etwa 2,9 Millionen Vertriebene eine Zuflucht. Ihr Alltag ist seit mehr als zwei Jahrzehnten von Gewalt geprägt, vom Tod geliebter Menschen, vom wiederholten Verlust allen Hab und Guts und der Angst vor einer ungewissen Zukunft. Die Zahl derjenigen, die – aus zentralafrikanischen Staaten kommend – einen Fluchtversuch in Richtung Europa wagen, ist dennoch verschwindend gering. Die meisten Flüchtlinge bleiben innerhalb der Grenzen des eigenen