Das nationale Kollektiv

Verteilungskampf Die Abgrenzung nach außen wird zum globalen Trend
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2018

Die Debatte um Mesut Özil ist fast vorüber. Dass der Fußballer die deutsche Nationalhymne nicht mitsang, dass er sich mit dem türkischen Präsidenten fotografieren ließ, dass er die Existenz von Rassismus in Deutschland feststellte und schließlich aus der Deutschland repräsentierenden Fußballmannschaft ausstieg – all das mündete in eine Debatte über „Integration“ von Menschen, die als Gruppe lediglich zwei Merkmale verbindet: Sie leben in Deutschland, und ihre Integriertheit wird irgendwie angezweifelt. „Integrationsdefizit“ lautet die Diagnose. Worin besteht dieses Defizit? Und warum hört die Debatte nicht auf, sondern gewinnt an Schärfe – und wird sich bald neues Material suchen?

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