Eigentum ist antastbar

Mieten Reich ist nicht, wer ein Haus hat, sondern wer das Haus eines anderen besitzt. Was der aktuelle Streit über unsere Wirtschaft lehrt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2019
Im Gegensatz zum echten Knorpelfisch ist der Miethai nicht gerade vom Aussterben bedroht
Im Gegensatz zum echten Knorpelfisch ist der Miethai nicht gerade vom Aussterben bedroht

Foto: Peter Homann/Imago

In der Debatte um die Vergesellschaftung von Immobilienkonzernen lautet das gängige Gegenargument „Enteignung schafft keine neuen Wohnungen“, was die FDP-Poeten griffig verkürzen auf „Wir müssen bauen statt klauen“. Die Umdrehung des alten Spruchs „Privateigentum ist Diebstahl“ soll vor Eingriffen in das Allerheiligste der Marktwirtschaft, das Privateigentum, warnen und Vergesellschaftung mit einem Verbrechen gleichsetzen. Das ist erstens irreführend, zweitens falsch und drittens lehrreich.

Zu erstens: Mit der Mahnung „Schutz des Eigentums!“ sollen sich alle angesprochen fühlen – schließlich besitzt jeder etwas, das er nicht hergeben will. Doch richtet sich die aktuelle Enteignungsforderung nicht auf Dinge,