Maßnahmen - Alles Maske oder was?

80% Umfragen Zustimmung Beobachtungen zur großen Umfragen-Zustimmung und Verhalten zu den Maßnahmen im privaten Umfeld und in der Öffentlichkeit

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Im privaten Umfeld gibt es deutlich mehr Zweifel als 100 prozentige Überzeugung. Die Fragen, warum andere wissenschaftliche Ansichten und mögliche Alternativen zur Lockdown-Strategie, wie die Great Barrington Declaration - ein Konzept, das in Madrid derzeit scheinbar funktioniert - ausgeblendet bleiben, werden lauter.

Man hält sich dennoch ganz oder weitgehend an die Maßnahmen.

Schon die Maske, die zerknüllt für bestimmte , ohne Maske kostenpflichtige Anlässe, aus der Hosentasche gezogen wird oder in der Großraumhandtasche unter allerlei anderer und wesentlicherer Überlebensausrüstung verweilt, ist ein Indiz für begrenzten Maßnahmenglauben.
Jene Alle- oder viele Tage-Maske, die mehr demonstrativ als dekorativ unter dem Autospiegel rum baumelt, sich den Platz mit dem kleinen Teddy teilt, manchmal sich auch als Duo entpuppt, von dem eine an den Beifahrer weiter gegeben wird, da dieser sonst das Auto nicht in der maskierten Zone verlassen darf, ist nicht selten. Diese Form der sichtbaren Maßnahmentreue spricht nicht unbedingt für den Typus des fundamentalistischen Überzeugungsträgers.

In einigen Situation halten sich alle sichtbar an die befohlenen Verhaltensweisen, weil es sonst Geld kostet.
Ich sehe die Maßnahmenjubelumfragen in ihrem Zustimmngsgrad - zugegeben aus meinem Bauchgefühl heraus - als alles andere als die Stimmung wiedergebend an. Die Berichterstattung über nachlassende Akzeptanz, CSU-Landräte , die vom murrenden (Partei)Volk berichten, zunehmende Skepsis bis Wut oder Verzweiflung. Irgendetwas stimmt mit diesen Umfragen nicht.


Vielleicht stimmen die Werte der Umfragen für die Milieus, geben dort die wahre Stimmung wieder, die materiell gar nicht betroffen sind und glauben keine Angst haben zu müssen, dass das eintritt. Oder vielleicht für jene Milieus, denen die Familie, zumindest die erweiterte Familie, längst abhanden gekommen ist, weil man längst familiär zersiedelt der Karriere quer durch Deutschland oder international gefolgt ist. Stimmt das materielle Setting, dann ist die erlebte Entschleunigung möglicherweise eine neue Freiheit. Warum schon wieder NewYork oder Schanghai, wenn‘s die Telko oder Videokonferenz auch tut?
Wohnt man komfortabel, dann ist "zuhause bleiben" gar nicht so übel.
Vielleicht freut man sich sogar über die Ausrede, Weihnachten nicht die bucklige Verwandtschaft besuchen zu müssen. Man hat zudem Zoom , WhatsApp und Teams. Irgendwer wird das für Oma schon einschalten.

Etliche der bereits sozial entwurzelten globalen Nomaden, denen das Social Distancing längst zur Neuen Normalität geworden ist, weil die pseudo Nähe der „heute hier, morgen dort“-Kontakte selten wirkliche Nähe ist, argumentieren dann gern mit dem Egoismus und der Dummheit der anderen, die nicht einmal bereit sind für ein paar Wochen ihre Freiheit ein wenig einzuschränken, die nicht einmal kurzfristig auf Feier und Urlaub verzichten mögen.

Dass niemand mehr an ein „Kurzfrsitig“ glaubt, steht auf einem anderen Blatt.

Politische Führungsschichten, die von einigen auch als „politische Klasse“ bezeichnet werden, unsere Entscheidungsträger, genießen das Privileg, des erweiterten "Basis-Distancing" der aktuell nicht vorhandenen Einmischung durch die Basis. Zudem ist die Rechenschaftspflicht umgekehrt worden, wie so vieles in der Neuen Normalität. Sollte jemand den verordneten Konsens kritisieren, dann muss der oder die sich rechtfertigen.


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