Das Bürger-Heer sitzt auf

Kulturkampf Sarrazin und Sloterdijk als Bannerträger: Die gehobenen Stände machen der „Unterschicht“ das Leben schwer und die Existenz prekär
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Es ist wieder chic, gegen Gleichheit zu sein – und darüber zu reden. Das Lob der Ungleichheit, das uns gegenwärtig stimmgewaltig entgegen tönt, richtet sich dabei nicht gegen die radikale Vorstellung einer Gleichheit im Ergebnis, also jene gesellschaftliche Verteilungsutopie, die Gerhard Schröder und Tony Blair vor nunmehr zehn Jahren zum ideologischen Gegner der neuen Sozialdemokratie erkoren. Heute, nach einem Jahrzehnt sozialdemokratisch mitgestalteter Reformpolitik vom Typus „Agenda 2010“, geht die Kritik der Gleichheit weiter und richtet sich gegen die klassische Idee eines sozialstaatlich organisierten Ausgleichs marktvermittelt ungleicher Lebenschancen sowie gegen das Prinzip sozialpolitischer Berechtigung der gesellschaftlich Schlechtergestellt