Zum Tod von Ekkehard Schall: Vertreibung aus dem Paradies

Nachruf Ekkehard Schall (1930-2005)
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Ich habe Schall an einem 1. Mai Anfang der neunziger Jahre kennen gelernt. Damals wurde der Kampftag der internationalen Arbeiterklasse noch gefeiert, eine sich langsam in den Abend hineinfressende Sauferei. Von der Maifeier des Deutschen Theaters, draußen vor dem Theater, in das dunkle Herz des Berliner Ensembles - der Kantine. Axel Werner war mit, Castorf, ein paar andere und am Schauspielertisch saß Ekke, wir kannten uns flüchtig, setzten uns und kurze Zeit später beschimpfte Castorf Schall, alles lief auf eine Prügelei hinaus, bei der Castorf wahrscheinlich verloren hätte, aber der Streit wurde verlegt in Schalls Wohnung. Es gab Whisky und Dosenbier - Castorf schlief schnell auf der Ledergarnitur ein - der Abend endete friedlich im Morgen.

In Peter Voigts F