Die letzte Gondel

Italien Bei der anstehenden Kommunalwahl entscheidet sich für Venedig, ob die Altstadt überlebt oder im Kommerz untergeht, weil dem Tourismus keine Grenzen mehr gesetzt sind
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In den achtziger Jahren genügte es, jenseits der gelb ausgeschilderten touristischen Ameisenstraße unterwegs zu sein, um die Stille Venedigs zu erleben – oder ihre Unterbrechung durch Rufe der Bootsleute, hämmernde Handwerker, Schritte der Passanten. Das Venedig der Venezianer gab es noch. Damals machte man sich in der Stadt Gedanken, wie der Touristenstrom von vier Millionen im Jahr zu lenken wäre, damit er nicht zerstörte, was ihm widerfahren sollte: das Erleben der einmaligen Atmosphäre eines Kulturerbes, das zu den schönsten der Welt gehört.

Das war 1980 – 30 Jahre später drängen sich 22 Millionen Touristen durch Gassen, über Plätze und Brücken und in die Vaporetti, die den Canal Grande pausenlos durchquerenden