Niemals ausgezappelt?

ADHS Die medikamentöse Behandlung von Kindern mit Aufmerksamkeitsproblemen soll vor allem langfristig ­helfen. Allmählich zeigt sich jedoch, dass sie das gar nicht kann
Exklusiv für Abonnent:innen

Jeden Tag fallen diese Worte in den Praxen von Kinderärzten und Psychiatern: Das Kind, das kaum ruhigzustellen ist und sich nicht konzentrieren will – es hat ein Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom, kurz ADHS. Es ist ein Urteil, das viele Eltern in große Bedrängnis bringt. Denn Mediziner raten meist zur Behandlung mit dem Psychopharmakon Methylphenidat, besser bekannt unter dem Markennamen Ritalin. Freunde und Bekannte empören sich dann, falls Eltern auch nur erwägen, das Kind mit Tabletten „vollzupumpen“. Und die Nachbarn beschwichtigen: Ihr Sohn könne endlich konzentriert die Hausaufgaben erledigen, seit er das Medikament nimmt.

Im Kern kreist die Diskussion um die Frage, ob der langfristige Nutzen einer Dauermedikation die Ri