Mit Herz und Härte

Integration Daniel Molitor leitet ein Dresdner Flüchtlingsheim. Er achtet auf Regeln – und die Gefühle der Bewohner
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2015
Molitor war früher Koch, heute ist er Sozialarbeiter, Therapeut und Herbergsvater
Molitor war früher Koch, heute ist er Sozialarbeiter, Therapeut und Herbergsvater

Foto: Sven Ellger/Imago

Er öffnet die Tür und sprintet in den Hof. „Da gibt’s grade Stress, darum muss ich mich erst mal kümmern“, sagt Daniel Molitor. Drei Leute stehen hier vor einem Unterstand mit Fahrrädern. Einer von ihnen schimpft auf Englisch. „Ich habe extra einen Zettel rangehängt, dass das mein Rad ist“, sagt er, „aber das interessiert gar nicht.“ Der junge Syrer ist aufgebracht: In der Nacht hat jemand die Kette seines Rads geklaut. „Sollen wir die Polizei anrufen?“

Die Polizei wird nicht gerufen an diesem Morgen in der Podemusstraße in Dresden. Was hier gerade passiert, ist Alltag für Daniel Molitor – und inzwischen hat er kreative Lösungen entwickelt für Probleme wie das mit der Fahrradkette. ̶