der Tag X...

Und dann kam... ... der Tag, als die Besonnenheit ihren verdienten Platz bekam.

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Nein. Ich möchte nicht im gleichen Strudel eintauchen, wie am 11. September 2001. Da saß ich, hypnotisiert, wie das Kaninchen vor der Schlange, vorm Fernseher.

Ich möchte nicht glauben, dass nix dazu gelernt wurde, seitdem. Ich kann vieles nicht fassen, bin dennoch nicht fassungslos. Aber maßlos enttäuscht. 21. Jahrhundert auf einer Revival-'Show' des Mittelalters...

Was hab ich denn gedacht, was passiert, nach den Anschlägen auf Paris? Nichts Genaues, aber sicher nicht das, was... Ich brauche keinerlei 'ich kanns besser als du- Gebaren'.

Terrorismus ist die Kommunikationsform des Schwachen.

Es scheint, allein die Vorstellung, sich dem IS anzunähern, wird hundertpro abgelehnt.

Dabei, wenn mans mal realistisch betrachtet, ist der Weg ein erfolgsversprechender.
Tja, was heißt denn annähern? Hallo?
Sich aneignen, wie der IS denkt, warum er handelt, wie er handelt, woher er seine Gelder bezieht, wie er funktioniert, wer dort aus welchen Gründen das Sagen hat, wer aus welchen Gründen dorthin reist,
wer sympathisiert, wer finanziert, wer nicht.
Nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun.


Erstens: eine genaue Definition von IS.
Zweitens: eine Bestandsaufnahme des Ist-Zustands des IS.
Drittens: eine Bestandsaufnahme des Soll-Zustands (wenn es nach IS geht, und dabei die 7 Phasen bis zum Kalifat nicht ganz außer acht lassen).
Viertens: eine Bestandsaufnahme der IS-Psychologie.
Mensch, das ist alles längst bekannt.
Wird nicht beherzigt...

... wird nicht kommuniziert. Überall Kaninchen vor der Schlange!

Was führt zum Verständnis?
(und nein, ich muss jetzt nicht erklären, was mit Verständnis gemeint ist...)
Sich vor Augen und Ohren führen lassen, was Menschen, die den 'IS all in' kennen, zu sagen haben.
Nicht vernachlässigen, dass die Lesart des Koran ein Punkt von vielen ist, die den Bürgerkrieg am Kochen halten oder, dass es mit Assad sehr, sehr übel ist, aber ohne Assad noch übler wäre...

Einen Schritt nach dem anderen.

Wie geht in diesem Punkt Annäherung? Mal die 'westliche Denkart' beiseite lassen.
Vielleicht ein Beispiel, das hinkt: wie ermittelt die Polizei
? Im besten Fall versetzt sie sich in den Täter, dann bekommt sie die Motivation auf dem Tablett serviert. Und die Ausführung gleich mit.
Kennen wir doch zur Genüge. Wir müssen doch gegenhalten.
Müssen wir?

Kopflos sein?

Nein.

Mal vernachlässigen, alles muss sofort perfekt sein. Es gibt keine Lösung im Schnellverfahren.
Und es gilt, verschiedene Ebenen zu bedienen.
Dort, wo rekrutiert wird und warum rekrutiert werden kann, ist eine große Ebene.
Ja, die tut auch weh, denn da muss sich 'der Westen' an die eigene Nase packen.
Dort ist aber auch der wichtigste Punkt für die Zukunft. Prophylaxe.
Dort, wo es neben Entführung und Raub und Kulturverhökern Finanzgeschäfte gibt, wenn die über Hawaladare gehen, wird gelernt und ausgeführt, ein Hawaladar zu sein.
Laut Anonymus ist es nicht unmöglich, virtuell zu schaden...


Die Oberen im IS sind eitel, warum nicht dort packen? Scheingeschäfte, Scheinrekruteure, scheinbare Unfähigkeit für die (bisher eh schon kontraproduktiven) Gegenschläge auf militärischer Basis demonstrieren, um den IS unvorsichtiger werden zu lassen.
Geht das? Keine Ahnung, Versuch macht kluch.
Der IS-Miliz Hören und Sehen vergehen lassen. Ihr schmeicheln, sie einlullen.
Das müsste doch intelligente Köpfe reizen.
Ohne Gewalt, ohne Bomben, mit Verstand, Verständnis und Strategie. Taktik.

Mal ganz viel Phantasie - Kopfkino... wenn 'der Westen' x Soldaten zum Kampf zur Verfügung stellt, kann nicht in gleichem Ausmaß dem IS vorgegaukelt werden, es gäbe x Sympathisanten,... so viele, dass der Überblick verloren geht? Zu gefährlich?
Aus der Luft ist sicherer?
Am Boden haben 'wir' keine Chance. Ausrufezeichen.

Kleinmädchenphantasie? Ja. Nur um mal aus den unproduktiven Denkschemata heraus zu locken.
Nicht erstarren oder überreagieren ob der Brutalität. Improvisieren, von mir aus, aber mal raus aus den alten Latschen, rein in Imagination, ins Rollenspiel, mal 'neben der Spur', die jeder im voraus ausrechnen kann.

Klartext: Sich in Terroristen hineinversetzen, ihr Handeln und Walten und Schalten verstehen und beherzigen, hilft, denke ich, Terroristen eher beizukommen, als Bomben zu werfen und den Tod von Zivilisten billigend in Kauf zu nehmen, sprich Mord (sic!) in Kauf zu nehmen, und das im Namen der Terrorbekämpfung.

Ist menschenverachtend, alle über einen Kamm geschoren.


Und Einheit ist Stärke. Nicht die Einheit als Waffenbrüder, sondern die der Weisen.
Ja, und tatsächlich, die gibt es auch bei den Muslimen.
(wie kann ich das jetzt schreiben, buh,... nee... also wirklich... weil es bisher so sträflich vernachlässigt scheint)

Ihr Volksvertreter, seid doch endlich mal klug. Nicht geldgeil, nicht korrupt, nicht klugscheißerisch, nicht blendend, nicht rachsüchtig, nicht #doitlikedemaiziere.

Dann steh ich dahinter. Bisher? Fehlanzeige. Hilflos kann ich selbst. Klug kann ich versuchen.

Seid doch einfach mal klug. Und weise. Lasst euch doch nicht vorführen. Die Flüchtlinge brauchen jede Hand, jede. Parteiengedöns hat da keinen Platz.

Das kann verdichtet werden. Gebündelt. Vorgezeigt. Vollführt.
Nicht perfekt, aber, wer will das schon... besser als bisher geht allemal.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

SuzieQ

never ever perfect

SuzieQ

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