Oslo Der Prozess - Anders Behring Breivik15/3

Gerichtsverhandlung Tagesbericht

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Mittwoch, 9.05.2012
15. Prozesstag, Teil 3, Zeugenaussage

Die erste Zeugin ist Generalsekretärin bei der AUF, Tonje Brenna (24) .
Im März wurde bekannt, dass Tonje Brenna als Zeugin vorgeladen wurde. Staatsanwalt Svein Holden denkt, es sei am besten, wenn sie die Fragen über die Organisation im Camp beantwortet.


Tonje Brenna, 24 Jahre, erklärt die Verantwortlichkeiten der Position Generalsekretärin.
"Ich bin ein aktives Mitglied der AUF seit 2005. Im Jahr 2006 begann ich als Sekretärin in der Grafschaft. Generalsekretärin in Vollzeit bin ich seit Herbst 2010.

Während des Camps liegen die Beschaffung der Lebensmittel in meiner Verantwortung, und Sorge dafür zu tragen, dass die Aufgaben richtig erfüllt werden.

Ein großer Teil der Sicherheit liegt darin, dass die Menschen bereits registriert sind, so dass sie anhand einer Liste überprüft werden können. Es gibt auch einen Check an Land, damit die Menschen Dinge, die sie nicht mit auf die Insel nehmen dürfen, dort lassen.

Nachdem wir von der Bombe in Oslo gehört hatten, organisierten wir eine öffentliche Sitzung in der Großen Halle. Wir trösteten Menschen und half ihnen, in Oslo anzurufen.

Ich sprach mit meinem Freund am Telefon, als ich etwas auf Utøya hörte, von dem ich dachte, es handele sich um China Kracher.

Ich lief in Richtung der Geräusche und sah zwei Menschen zu Boden fallen. Der Kapitän der MS Thorbjorn lief auf mich zu und sagte, wir müssen um unser Leben laufen.

Ich habe die Beiden, die zu Boden gefallen waren, sofort aufgehoben.
Ich sah keinen Schützen.

Außerdem lief ich in die entgegengesetzte Richtung, in Richtung der sanitären Anlagen und der südlichen Spitze.
An einem Ort waren viele Menschen versammelt. Zwei Mädchen kamen zu mir, eins von ihnen war offensichtlich verletzt, es blutete.

Ich dachte, dass ich in der Lage sei, sie zu tragen. Sie war ziemlich klein. Es waren viele Menschen in aufkommender Panik.
"

Brenna erklärt, dass sie und einige andere eine Art von System organisierten, so dass die Menschen in einen ungefährlichen Bereich des Hanges rutschen konnten.

Sie traf ein Mädchen, es war kalt und kreideweiß. "Ich glaubte, ich musste einfach versuchen, sie wach zu halten. Dann kam ich zu einem Menschen, den ich sofort als leblos erkannte.
Dies war einer der Teenager, die auf Utøya starben.

Ich hörte Schüsse, die uns nahe waren, und es roch stark nach Schießpulver.

Ich sah viele Menschen, die zu Boden fielen und hörte das Geräusch von Menschen, die ins Wasser und auf Steine fielen, und ich sah viele Schwerverletzte.

Ständig klingelten Handys und wurden SMS geschrieben.

Einige flüsterten, dass es die Polizei war. Die Polizei bringt uns um.

Wir haben versucht, uns gegenseitig zu beruhigen und sagten Dinge wie: "Morgen werden wir zu Hause sein, Filme sehen und Popcorn
essen..."
Ich glaube, wäre ich allein gewesen, oder wenn ich nicht das Gefühl gehabt hätte, dass ich helfen konnte, wäre die Hoffnungslosigkeit ohrenbetäubend gewesen. Aber da ich vorgab voller Mut zu sein, fühlte ich, dass ich tröstlich war. Das half.

Telefone klingelten, und die Menschen begannen, sich zu verabschieden von denen, die sie liebten.

Ich erhielt einen relativ großen Stein in den Nacken, der sich aufgrund des Treffers eines Projektils abgespalten hatte."

Staatsanwalt Holden will wissen, ob sie eine Ahnung hatte, wie weit der Schütze weg war.

Sie sagt: "Ich sah die Person, die geschossen hat.

Ich bin mir sicher, ich hörte die Freudenschreie und glückliche Aussagen im Zusammenhang mit den Ergebnissen."

Breivik hat bisher bestritten, dass er während des Massakers lachte.

Er sagte: "Woho!" (andere Medien nennen 'Hurra', 'yes' und 'Blink' als Jubelrufe)

"Es waren offensichtlich glückliche Szenen", sagt Brenna.

Brenna wird durch die Staatsanwaltschaft damit konfrontiert, dass Breivik das leugnet.

"Ich glaube fest daran, dass es passiert ist. Wenn es nicht so gewesen wäre, würde ich es vor Gericht nicht sagen."

Breivik schüttelt den Kopf, während Brenna dies erklärte.


Verteidiger Lippestad mag mehr über die Freudenschreie wissen, die Brenna dem Täter zuschrieb.
"Wie können Sie sicher sein, dass er es war?"
Brenna sagt: "Ich bin sicher, dass ich sie hörte.
Alle anderen außer ihm hatten keinen Grund, fröhlich zu sein.
"

Rechtsanwältin Mette
Yvonne Larsen möchte wissen, warum Brenna, als sie das lustige Geschrei hörte, an Breivik dachte.
"Ich dachte, dass dies unpassend und komisch war. Es klang, als ob jemand ein sehr intensives Erlebnis in einem Spiel habe. Aber ich kann durch das, was ich gesehen oder gehört habe, beeinflusst worden sein.
"


Brenna selbst zog es nicht ernsthaft in Erwägung, von der Insel zu schwimmen.

"Es war ganz still, mit Ausnahme einiger weniger, die um Hilfe baten. Dann kam ein Polizeiboot mit zwei gut bewaffneten Männern.
Zuerst war ich skeptisch, aber als weitere vergleichbare Boot ankamen, war ich überzeugt , dass es sich um echte Polizisten handelte."

Staatsanwalt Svein Holden mochte mehr über die Personen, die erschossen wurden, erfahren.

Brenna sagt: "Es ist alles viel zu schnell gegangen. Es ist schwer zu sagen, was genau passiert ist.
Ich sah mehrere der Getöteten oder Verletzten und wie Menschen die Klippen herunter fielen."

"Wir kamen an Land, bestiegen einen Bus und fuhren zu einem Hotel.
Dort waren schon die Presse und viele schockierte Menschen.
Wir begannen, die Listen durchzusehen, um herauszufinden, wer da sei, wer wirklich auf der Insel gewesen war.
Alle wollten wissen, was mit ihren Kindern geschehen sei."

Brenna wird gebeten, zu erklären, wie man auf die Insel gelangt.
Sie sagt: "Die Boote fahren zu festen Zeiten. Es wird protokolliert, wer fährt.
Rune Havdal und Trond Berntsen hatten die Hauptverantwortung für die Sicherheit auf der Insel. Havdal und Berntsen waren zwei der ersten, die auf Utøya erschossen wurden."


Verteidigerin Bæra möchte wissen, ob Breivik auf die Insel käme, wenn er als Polizist gekleidet wäre.
"Ich kann es nicht mit Sicherheit beantworten, aber er würde wahrscheinlich nicht kontrolliert, wenn er ein Boot benötigte."

Elgesem fragt, ob es einen Plan für die vollständige Evakuierung der Insel gäbe.
Brenna sagt: "Ich kann mir nicht vorstellen, das so etwas erforderlich gewesen wäre vor den Ereignissen des 22. Juli."

Hallgren fragte sie, wie sie sich heute fühlt. Brenna sagt:"Es ist schwer und hart, und dass es gibt große Verluste und viel Trauer in der Organisation. Aber ich bekomme professionelle Hilfe, es ist in Ordnung.
Es ist schwer, aber wir sind zusammen. Wir haben einen sehr großen Glaube an die AUF für die Zukunft.
"


"Ich sehe, dass der Täter auf der Insel die Kontrolle hatte.
Hier erlebe ich ihn als passiv.
"

aftenposten.no Tag 15

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Geschrieben von

SuzieQ

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