Ich stelle mir vor, wäre ich einer der Täter von Köln, mir würde für die nächste Zeit ständig einer abgehen, allein beim Blick in die Medien, allein für die Reaktionen auf 'Köln'. Also, würde mir jemand vorlesen, was geschrieben steht und übersetzen, was gesprochen wird, mein ich natürlich.
Das würde ich nie schreiben...,
denn sie können selbst, Sie wissen schon.
Deutschland 'schwimmt' auf Eisschollen im aufgewühlten Meer der Empörung. Krass.
In 'Köln' ging es den Tätern darum, Gewalt, Dominanz und Kontrolle zu zeigen, Frauen zu demütigen und zu verletzen, seelisch und körperlich.
Wenn eine Frau keine sexuelle Belästigung (der Begriff ist schon scheiße) will, sagt sie 'Nein'.
Falsche Formulierung.
Nochmal.
Da keine Frau eine sexuelle Belästigung will, ist ein 'Nein' aussprechen nicht nötig. Es gilt eh.
In allen Köpfen. In allen Händen.
Denkste.
Wenn ein 'Nein' von Nöten ist.
Ist es viel zu oft, denn es gilt:
Frau nicht anquatschen, nicht antatschen, nicht belästigen, nicht penetrieren.
(Dass das noch erklärt werden muss, ist schon ... so nötig wie Bauchweh)
Das gilt sowieso.
Denkste.
'Nein' genügt nicht, in diesem unserem frauenfreundlichen Land, es gehört auch noch eine gute Portion Gegenwehr dazu. Ist diese nicht gegeben, gilt 'weibliches' Verhalten als Zustimmung.
Das gilt bis heute.
Nach 'Köln' kommen nun aus allen möglichen und unmöglichen Löchern Horden von 'Frauenverstehern', Rudel von 'Frauenbeschützern'. Jeglicher Couleur.
Wo waren sie vor 'Köln'?
Achso, verstehe, da waren die Bedrohung und die Belästigung nicht so geballt.
Da waren es noch nicht ausreichend Frauen (auf ein Mal). Da waren es noch nicht ausreichend Täter (pro Frau).
Übrigens, ein Polizeipräsident, ein Innenminister, eine Ministerpräsidentin, die Berichte über solche Vorfälle unter den Tisch kehren, missachten Frauen ebenfalls. Cui bono?
Nach den sexuellen Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht in Köln und in anderen deutschen Städten will die Große Koalition zügig die Gesetze verschärfen. Vor allem das Sexualstrafrecht weist laut Bundesjustizminister Heiko Maas erhebliche Lücken auf. Die Verschärfung soll vor allem das verloren gegangene Vertrauen der Bürger in den Rechtsstaat wiederherstellen.
Wann hat es das je gegeben?
Wo waren bisher die 'Frauenversteher'? Die 'Frauenflüsterer'? Gleichberechtigt und -wertig?
Wo sind Respekt und Würde?
Auf der Strecke geblieben...
... bis ein paar 'Gesetzlose' etwas wagten.
Aber:
Aufgepasst.
Schärfere Gesetze gewollt, ja, aber in erster Linie, um straffällig gewordene und überführte Asylbewerber schneller ausweisen zu können.
Wieder wird sexualisierte Gewalt an Frauen instrumentalisiert.
Und, wer eine deutsche Frau angreift, greift ihren Mann gleich mit an.
Da sind sie also, die 'Frauenrechtler', 'Frauenversteher', die 'Frauenbeschützer'. 'Besitzstandswahrer'?
Wieder wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, schwimmt zwischen Eisschollen im Meer der Empörten. Die Rechtsstaatlichkeit wird vorgeführt, lässt sich vorführen, folgt Angst, Hysterie und Panikmache, wird unterhöhlt, lässt sich unterhöhlen.
Das hat mit Frauen und -rechten nichts zu tun.
Sie halten lediglich als Aufhänger her.
Das Sexualstrafrecht weist erhebliche Lücken auf. Übrigens nicht nur für weibliche Opfer.
Um es zu verbessern, braucht es keine Asylbewerber, nur gesunden Menschenverstand plus Respekt und GG Art 1(1). Und a bisserl a Herz.
Es ist ganz einfach: gleiches Recht für alle. #ausnahmslos
Augen und Ohren auf. Und gern laut werden. Gegen sexualisierte Gewalt und für Frauen.
Es geht endlich! um Frauen.
Denkste.
Ich brauche keine Frauenflüsterer!
Ich brauche keine Verhaltens- und sonstige Ratschläge für Frauen.
Ich brauche Prävention.Und Nachsorge.
Vor mir braucht auch niemand Angst haben ;o)
jedenfalls nicht aufgrund der Tatsache, dass ich weiblich bin.
Die Asylpolitik, Integrationsschritte, Kriminalität von wem auch immer stehen auf einem ganz anderen Blatt.
Und da gehören sie auch hin.
ZumVergleich Feuerwehr - Bürgerwehr demnächst mehr.
Kommentare 30
Ich bin kein Frauenversteher und will auch keiner sein.
Manche Frauen sind dumme Ziegen, die mir auf den Keks gehen und ich mache einen weiten Bogen um sie. Andere sind in jeder Beziehung bewundernswert und ich himmle sie an, lerne von ihnen oder verstehe mich einfach nur gut mit ihnen. Den meisten stehe ich mehr oder minder neutral gegenüber, je nach Kontext der Begegnung. So geht es mir mit anderen Mitmenschen aber auch, mit den üblichen, in meinem Fall heterosexuellen Abzügen oder Beimengungen.
Ich halte mich hier im besten Sinne für stinknormal.
Ich war in den ersten Tagen im neuen Jahr nur wütend und sauer.
Dann konnte ich wieder normal denken und wußte, daß jetzt die Profilisierungssüchtigen die Bühne betreten.
Heute Frau Göring-Eckardt-Grüne gehört und mal einen Auftritt bei Pelzig gesehen, ging gar nicht.
"Wieder wird sexualisierte Gewalt an Frauen instrumentalisiert."
Den Verdacht habe ich leider auch. Was nicht heißt, dass ich die an den Frauen begangenen Taten nicht als Verbrechen einstufe, die genauso bestraft gehören wie alle anderen. Lynchjustiz ist jedoch illegal und gehört in ein längst vergangenes Jahrhundert. Die Volksseele ist irrational übergekocht, und jeder, der sich nicht umgehend an der Massenhysterie beteiligt, scheint bestenfalls als naiver Gutmensch oder schlimmstensfalls als Feind unserer Staatsordnung betitelt zu werden. Ich sehe das eher umgekehrt. Sei's drum.
Ich glaube "die" (eine) Volksseele gibt es im Moment einfach nicht, sie erscheint mir ziemlich gespalten. Es ist ja nicht per se besser links zu sein, da wird auf der niederen Ebene auf jede Menge Unsinn verzapft und wenn es dann wirklich anspruchsvoll wird, sind auch die Konservativen eine Option.
"Das Vermischen von Sexualdelikten mit der Asylpolitik ist ein Schlag ins Gesicht von Frauen und Asylbewerbern."
Kurz und auf den Punkt.
Nein, die "eine" Volksseele gibt es wohl nicht (obwohl ich glaube, dass es sowas wie ein kollektives Unbewusstes gibt) und das, was im Moment bei uns im Land oder in den Medien kocht, ist zum Teil eine Schlacht der extremen Positionen. Sowohl die extremen "linken" als auch "rechten" Ausleger neigen zu radikalen "Schwarz-Weiß"-Denkmustern, Gewaltbereitschaft und Dämonisierung der jeweiligen Gegenseite. Da würde ich Ihrem Ausdruck "niedere Ebene" durchaus zustimmen, da werden Instinkte aus den ältesten archaischen Schichten aktiviert und im schlimmsten Fall nicht durch Verstandestätigkeit und Realitätsüberprüfung abgemildert oder gehemmt. Das wäre, was ich als primitives "Kochen" ohne Temperaturregler und ohne Kontrolle der Gaszufuhr bezeichnen würde. Explosionsgefahr. Wenn auch nur in Einzelfällen, könnte der Brand ansteckend und übergreifend wirken. Statt Bürgerwehr wird wahrscheinlich auch die Feuerwehr eingreifen müssen.
Hab mir gerade 'Maischberger' angesehen, Thema 'Flüchtlinge verdächtigt, Bürger verunsichert, Angstrepublik Deutschland', wie ich finde, am Thema vorbei. Zudem diskutieren 4 Männer und 2 Frauen über sexualisierte Gewalt gegen Frauen. Hallo?
Dann dieses 'Regeln müssen eingehalten werden'.
Regeln müssen vor allem vermittelt werden. Die Vermittlung wird nicht erreicht durch Vorbeten, sondern vor allem durch Vorleben. Und durch aufeinander zugehen.
Und weg von diesen Pauschalierungen, es gibt nicht den Deutschen, die Deutsche, die Syrerin, den Syrer, die Muslima, den Moslem,...
Es gibt Frauen.
Es gibt Männer.
Es gibt eine zivilisierte Gesellschaft.
Und es gibt eine Regierung ohne Plan.
Und die Vermischung zweier existentiell wichtiger Themen macht mich wirklich wütend.
Und was mich noch viel wütender macht, ist dieses Verständnis für notgeile Männer. Klar gilt die nicht als Entschuldigung, aber sie gilt als Erklärung für Verhalten im 21. Jahrhundert. Bei mir vor der Haustür.
Und ;o)
Mir fehlt Respekt.
Den gibts auch in talk-shows nicht, denn es mag unmöglich sein, andere aussprechen zu lassen. Oder noch anders, es ist nicht möglich auszusprechen, weil der andere gar nicht zuhört, sondern schon in Gedanken an seiner eigenen, mutmaßlich wichtig(er)en Antwort bastelt.
Die "Vermischung zweier existenziell wichtiger Themen", die der Analyse und effektiven Problemlösung bedürften - treffen - auf eine "Regierung ohne Plan". Prägnant ausgedrückt. Die Frauen in Köln und anderen Städten sind/waren die ungeschützten Opfer. Die Täter waren außer Kontrolle und diese "Kontrolle" oder "Schulung in westlicher Kultur und Staatsbürgerkunde mit Alltagsbegleitung durch Aufsichtspersonen oder geschulte Betreuer" (mir fällt kein passenderer Begriff ein) müsste staatlich organisiert sein. Es ist ein Unding, diese offensichtlich notwendige Arbeit Ehrenamtlichen und sozial engagierten Privatpersonen zu überlassen, wie soll das funktionieren!
Danke fürs Mitdenken, geht an alle :o)
"Und was mich noch viel wütender macht, ist dieses Verständnis für notgeile Männer."
Bei Köln hat das nichts mit Geilheit zu tun, da geht es um Macht. Die Asymmetrie der Macht, das Gefühl der Verfügbarkeit der/des andren, darum geht es primär.
Klar, gern :-)
Okay, versteh ich. Respekt. Hm, aber SuzieQ, schau mal, was schon im ersten Satz nicht wirklich zu Respekt einlädt:... "mir würde für die nächste Zeit ständig einer abgehen".... wie passt das nun wieder zusammen?
Das ist mir klar. Macht, Dominanz, Kontrolle. Ich war noch bei der Sendung bzw bei dem, was Christian Pfeiffer (Kriminologe) dort sagte, als er nach dem Motiv für die Täter in Köln befragt wurde.
Junge Männer, die gelangweilt, nicht ausgelastet, seit Wochen/Monaten ohne Frau sind .... (kein Zitat, aus dem Gedächtnis)
Das war und ist ein Wink mit dem Zaunpfahl an alle, die hysterisch und reisserisch, überängstlich nach härteren Gesetzen und sofortiger Abschiebung rufen. Und weil bei so vielen Berichterstattern die Täter im Vordergrund stehen, sie die fast ungeteilte Aufmerksamkeit erhalten.
Danke für die Erklärung, ich hatte und habe, ehrlich gesagt, diesen Wink mit dem Zaunpfahl - der ja an sich bedenkenswert ist - (aufgrund der o.g. Formulierung, den Tätern würde einer abgehen), überhaupt nicht wahrgenommen bzw. verstanden. Aber das kann ja auch an mir liegen.
Härtere Gesetze und sofortige Abschiebung können nur das Mittel der Wahl sein, wenn die Situation aufgrund von Handlungsversäumnissen (m.E. von behördlicher, organisatorischer, staatlicher Seite her) so weit eskaliert ist, dass keine andere Maßnahme mehr greift.
Beispiel aus Berlin: im Lageso wurden aufgrund von Mitarbeitermangel per Zeitarbeit Niedriglohnmitarbeiter eingestellt, um die Flüchtlinge zumindest verwaltungstechnisch "abzufertigen" (< Achtung, Provokation, Abfertigen ist ein respektloser Akt!). So viel ist dem Staat es wert, die Flüchtlinge, die noch im Sommer des Jahres als willkommene Arbeiter eingeladene (Nahles) und aufgrund Krieg und Verfolgung Asyl Zugebilligten (Merkel), effektiv und angemessen zu betreuen und zu versorgen. Mir scheint hier auf staatlicher, also übergeordneter ein mangelndes Verantwortungsbewusstsein vorzuliegen.
Es melden sich jetzt viele Experten mit Migrationshintergrund kritisch gegenüber ihren (kriminell gewordenen) Landsleuten zu Wort, was gut ist. Aber diese hätten schon früher in den Integrationsprozess einbezogen werden können, zum Beispiel als Berater.
Die Situation ist ins Unerträgliche eskaliert und jetzt kann in manchen Fällen nur noch die Karte "Abschiebung" und "schärfere Gesetze" gezogen werden.
Für wen ist das eigentlich praktisch, wer hat was davon? Hat die Wirtschaft jetzt genügend potentielle Lohnsklaven? Kann der Rest sowieso weg? Nur mal so eine Frage ...
Der bedenkenswerte Zaunpfahl...
...die Medien überschlagen sich, ein regelrechter Hype, ... ich wollte mal eine andere Seite zeigen sprich eine mögliche Konsequenz genau dieser stattfindenden sog Berichterstattung. Das kann ruhig drastisch sein, finde ich.
Ja, die Konsequenzen aus 'Köln', die interessieren mich auch. Wo sind Lösungsansätze, die nicht mit der heißen Nadel gestrickt sind?
Besonnenheit scheint ein Fremdwort. Stattdessen wimmelt es von Schuldzuweisungen und Versagern. Polizei, Gesetze, Integration, ..., alle haben versagt. Vor allem Nichtdeutsche... ^^
Ich möchte 'Köln' sicher nicht klein reden, denn, ja, da ist etwas eskaliert. Aber es eskalierte etwas, das lange vorher bekannt war, nur eben nicht in diesem Ausmaß.
Die Fokussierung auf die Täter wird nach hinten losgehen.
Wir haben Gesetze, es wär schon viel geholfen, die Täter würden gefasst.
Das Sexualstrafrecht bedarf deutlicher Verbesserung, das ist langfristig viel wichtiger als die nun geforderte Straferhöhung für, ja für wen genau?, denn selbst die Abschiebung der straffällig Gewordenen und Überführten löst das Problem sexualisierte Gewalt nur in einem Promillebereich aller Taten.
Das nervt mich am meisten: die Ablenkung vom eigentlichen Thema: sexualisierte Gewalt. Und diese einzige Verknüpfung mit Migration.
Zu allen Themen, ua Asylpolitik, Einwanderung, gegenseitige Integration, gelebter Rassismus, Nazismus, Energiewende, Arbeitslosigkeit, Armut etc würde ich gern lösungsorientierte Gedanken hören und lesen. Vielleicht per Umfrage?
"Asylpolitik, Einwanderung, gegenseitige Integration, gelebter Rassismus, Nazismus, Energiewende, Arbeitslosigkeit, Armut etc würde ich gern lösungsorientierte Gedanken hören und lesen" ...
Eine Umfrage, an wen gerichtet? Eine Art Brainstorming wie auf liquid democracy-Basis? Würd mich interessieren, was dabei herauskommt. Die Ehrenamtlichen und sozial Engagierten haben zu diesen Themen eine Vielzahl von Plattformen und Iniativen gegründet. Die gibt es bereits. Das waren jedoch keine offiziellen oder "staatlichen" Intiativen.
Oder hat jemand etwas von einem Wirtschaftsunternehmen gehört, das noch im letzten Jahr an billigen Arbeitskräften aus dem Ausland interessiert war und sich daraufhin für eine effektive Integration von Flüchtlingen aktiv und finanziell eingesetzt hätte?
Ich erwarte da nicht viel: denn wie man/frau sieht, wimmelt es nur so von subjektiven, persönlichen Statements - mit und ohne Diskussionsangebot - nur eben noch n i c h t mit lösungsorientiertem Ansatz.
Wir bzw. die "Öffentliche Meinung" ist vollkommen mitgerissen von einer Welle der Empörung, der Fassungsloskeit, Wut und angedeuteter oder tatsächlicher Gewalt.
Die Arbeit an Lösungskonzepten ist erstmal in weite Ferne gerückt. Wirklich im Fokus war sie seit der Zusicherung der Aufnahme von billigen Arbeitskräften und Kriegsflüchtlingen seitens Politik und Wirtschaft nur bedingt. So werden diese Letzteren jetzt auf Kosten der angegriffenen Opfer (Frauen) und der Nicht-Täter-Asylsuchenden (die gibt es ja auch noch!) ihrer Verantwortung still und leise enthoben. Niemand bekommt es mit, niemand achtet auf exakt dieses entscheidende kleine Schlüsselelement.
Eine Art Brainstorming wie auf liquid democracy-Basis? Würd mich interessieren, was dabei herauskommt. Die Ehrenamtlichen und sozial Engagierten haben zu diesen Themen eine Vielzahl von Plattformen und Iniativen gegründet. Die gibt es bereits. Das waren jedoch keine offiziellen oder "staatlichen" Intiativen.
Dann braucht es jemanden, der das zusammenführt.
Quasi auf Beraterstellung, mit Tips vom Feinsten. An die fähigsten Leute.
Die Unternehmen, die sich brüsten mit Mindestlohn dabei zu sein, sind btw die schlimmsten.
Doch, wir achten auf dieses entscheidende kleine Schlüsselelement, und wir können viele mitnehmen.
Es gilt, besonnen zu sein, Fakten auf den Tisch zu bringen und niemandem Honig um den Bart zu schmieren. Wer sich querstellt, wird benannt.
Klingt gut! Gefällt mir, das Konzept. Aber ich bin der vielen Worte, der verbalen Schlagabtausche, der vielen Erklärerei (hier in der FC ) und Schreiberei (im Allgemeinen) grad furchtbar müde. Lieber Taten statt Worte. Oder erstmal Batterien aufladen. Ansonsten: juntos venceremos, mit Besonnenheit :-)
,,...Beispiel aus Berlin...`´´, ich habe heute bei Radio EINS gehört,daß eine wichtige Flüchtlingsverwaltungseinheit in Berlin mit Einer?Einem? der Beratungfirma Mc Kinsey besetzt worden ist.
Yes. Maybe, maynot, so to say...
McKinsey: 50% der Mitarbeiter entlassen, Leiharbeiter holen, Asyl gegen Geld...
Neuer Chef für das #Lageso in #Berlin: Sebastian Muschter von McKinsey übernimmt. http://morgenpost.de/206921807
surprise, surprise.
Mein Englisch ist rudimentär. Mein erster Gedanke war, daß der
Lobbyismus viele Seiten hat.
Egal, wie schnell sich jetzt diese Zustände dort ändern, ich bin und bleibe skeptisch bei Beratungsfirmen.
Ich bin kein Verschwörungsmensch.
Soll heißen, daß ich die englischen Worte nicht so schnell in den
Zusammenhang bringe.
Oh je McKinsey, Neoliberalismus pur!
Sorry, ich hab' gepennt und hätte wissen können, dass Sie da keine Nachhilfe brauchen.
'Verschubmasse Frau'
ein Text von Elfriede Hammerl. Punkt.
und manchmal, nicht immer, lieb' ich Sascha Lobo
daraus:
Irgendwie scheint es kein Zufall zu sein, dass es ausgerechnet in Köln eine polizeiliche und staatsanwaltliche Warnung, nein dramatischer noch: eine Fahndung ausgerufen wurde. Nach einem Mann, der nicht nur arabisch aussieht, "spitze Nase", "dunkler Vollbart". Sondern auch in einem Baumarkt in Pulheim "Chemikalien gekauft [hat], aus denen man mit entsprechenden Kenntnissen ein explosionsfähiges Gemisch herstellen kann".
Diese karnevalshaft subtil vorgetragene Aufforderung zur Panik - Araber! Kauft Chemikalien! Vor dem Fasching! In Köln! - ließen sich manche Medien nicht entgehen und berichteten über die Suche nach dem "Terrorverdächtigen". Wegen, nochmal Zitat Staatsanwaltschaft und Polizei, "der aktuellen Sicherheitslage". Garniert übrigens mit dem pixeligsten Bild seit Zak McKracken auf dem C64.
Die Ergänzung zur Polizeimeldung macht alles noch etwas schlimmer: "Wichtiger Zusatz: Es ist nicht gesichert, dass der Kauf der üblicherweise für Reinigungsmaßnahmen bestimmten Chemikalien im Zusammenhang mit einer zweckfremden, kriminell motivierten Verwendung steht." Das entspricht ziemlich genau Huckleberry Finns Rezept, um Warzen zu entfernen, bei dem man auf keinen Fall an ein Nilpferd denken soll. Ein Dementi als Bestätigung des Verdachts. Inzwischen hat sich der Mann gemeldet, der - ein ausgezeichneter Gag des Schicksals - offenbar zugegeben hat, mit den Chemikalien Betäubungsmittel herstellen zu wollen. Bei ihm zu Hause fand man noch mehr Betäubungsmittel. Die Polizei selbst verneint inzwischen jeden Terrorverdacht.
Worauf es in diesem Fall ankommt, sind Stimmung und Öffentlichkeit und wie Behörden und Medien damit umgehen. Und damit ist nicht einmal die rassistische Färbung gemeint, dass nämlich ein x-beliebiger Araber mit Reinigungsmitteln eine öffentliche Fahndung samt Foto auslöst, während eine, sagen wir, blonde Person niemals auch nur in den Verdacht geraten würde. Die Sachlichkeit dürftig vortäuschende Amtshysterie, die sich dahinter verbirgt, überträgt sich allzu leicht auf die Bevölkerung, die derzeit in Sachen "arabisch aussehende Männer" ohnehin nicht gerade einen Anfall von übergroßem Differenzierungsvermögen erlitten hat.
Was aber noch zusätzlich maximal verstört, ist die Komponente der Sicherheitsesoterik, die sich darin verbirgt: Wie fahrlässig bis offensiv falsch mit dem kollektiven Gefühl für Sicherheit umgegangen wird. Der entscheidende Satz lautet: "Staatsanwaltschaft und Polizei nehmen den Hinweis insbesondere mit Blick auf die aktuelle Sicherheitslage und die Verantwortung für die Bürgerinnen und Bürger sehr ernst."
Plumpe, dysfunktionale Kommunikationsstrategie
Die Meldung ist nämlich auch eine Reaktion auf die verbrecherischen Übergriffe zu Silvester in Köln, durch die sich nachvollziehbarerweise das Sicherheitsgefühl reduziert hat. Die Veröffentlichung ist damit in erster Linie ein PR-Signal, eine Pressepauke. Die ehrliche Version der Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei würde so lauten:
"In einem Kölner Baumarkt hat ein arabisch aussehender Mann Putzmittel gekauft, was mutmaßlich jeden Tag hundertmal geschieht. Diese Mittel können - wie jeder zweite Dünger und das meiste Zeugs aus dem Malerregal - theoretisch für Sprengstoffe verwendet werden. Aber wir möchten der Öffentlichkeit zeigen, dass wir gegen die spätestens seit Silvester riesige gefühlte Bedrohung durch irgendwie arabisch aussehende Männer irgendetwas unternehmen, egal was. Dieses Erfolgsrezept haben wir uns von den amerikanischen Behörden abgeschaut, die einen arabisch wirkenden Schüler mit einer selbstgebastelten Digitaluhr wegen Bombenverdacht verhaftet und abgeführt haben. Deshalb kommunizieren wir selbst Kleinigkeiten mit einer Lautstärke, die jeden Verdacht der Vertuschung durch uns Behörden bekämpfen sollen. Und für diese mediale Selbstdarstellung nehmen wir gern ein wenig Panik in Kauf und dass ein eventuell harmloser Putzmittelkauf zu einer Angelegenheit nationaler Sicherheit hochspekuliert wird. Wenn irgendein anderer Mann mit schwarzem Bart auch noch drei Packungen Puderzucker kauft, werden wir diesen und die kommenden fünf Rosenmontagsumzüge vorsorglich absagen."
yes Sir, we can Boogie.