Der Mensch als Cyborg

Eingriffe ins Gehirn Bei der "tiefen Hirnstimulation" werden Elektroden in den Kopf eingesetzt -jetzt nicht mehr bloß gegen motorische Störungen, sondern auch bei psychischen ­Erkrankungen
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Ben und Sabine sind heute in die Klinik gekommen, weil irgendetwas mit den Elektroden nicht stimmt, die Volker Sturm in ihre Gehirne implantiert hat. Volker Sturm leitet die neurochirurgische Abteilung der Universitätsklinik Köln. In den 1980er Jahren hat er die „tiefe Hirnstimulation“ in Deutschland eingeführt, ein Verfahren, das zuerst nur bei Schmerzpatienten angewandt wurde. Mittlerweile operiert Sturm auch Patienten mit motorischen Störungen, Multipler Sklerose beispielsweise, Unfallopfer mit einem posttraumatischen Zittern oder, im Schnitt zwei bis drei Mal pro Woche, Parkinson-Patienten im Endstadium. „Weit mehr“, sagt er, „interessieren mich aber Patienten mit psychiatrischer Indikation.“ Menschen etwa, die vier Stunden am Tag