Klimakrise muss warten, jetzt ist Krieg

Hunger Weizen wird knapp – darum vertagt die EU Maßnahmen zum Artenschutz. Doch das ist ein großer Fehler
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2022
Wenn die Getreidepreise steigen, wächst die Not in Ländern, die von Lebensmittelimporten abhängig sind. Deutschland gehört nicht dazu
Wenn die Getreidepreise steigen, wächst die Not in Ländern, die von Lebensmittelimporten abhängig sind. Deutschland gehört nicht dazu

Foto: Sean Gallup/Getty Images

Die EU-Kommission hat auf den Krieg reagiert und entschieden: Der Schutz der Artenvielfalt muss warten. Die 2020 beschlossene Nachhaltigkeitsstrategie für Landwirtschaft und Ernährung wird in großen Teilen ausgesetzt. Unter „Farm to Fork“ hatte sich die EU auf ein Bündel von Reduktionszielen geeinigt: 25 Prozent der Agrarflächen sollen bis 2030 ökologisch bewirtschaftet werden, vier Prozent der Flächen ab 2023 brach liegen – als Maßnahme gegen die Krise der Artenvielfalt und die Klimakrise. Nun hat der Angriffskrieg auf die Ukraine die Prioritäten verschoben, denn es droht eine Hungerkrise. Treibstoff, Mineraldünger und Tierfutter sind teurer geworden, deshalb will die EU besonders betroffenen Landwirten mit einer halben M