Drahtseilakt über der Fallgrube

Ukraine Beim Umgang mit der Sowjet-Vergangenheit ist die Wahrung eines fragilen gesellschaftlichen Gleichgewichts oberstes Gebot
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Bis heute hat sich die Ukraine vor allem aus ökonomischen Gründen nicht von Russland lösen können. So überrascht es nicht, wenn auch beim Thema "Geschichtsaufarbeitung und Sowjetzeit" Parallelen unübersehbar sind. Während in Transformationsstaaten wie Polen (Freitag, 11. 5. 2001) oder Ungarn (s. Freitag, 1. 6. 2001) eine eingeschränkte Verfolgung zwischen 1945 und 1989 begangenen Unrechts stattgefunden hat oder noch stattfindet, beschränkt man sich in den beiden größten Nachfolgestaaten der UdSSR allein auf die Rehabilitierung und Entschädigung der Opfer von Repressionen. Die heutige Folge unserer Serie zeigt, dass dafür die Formel "Transformation = Umbruch + Kontinuität" von ausschlaggebender Bedeutung ist.

Die Ukraine n