Epikurs Schatten

Nicht in Berlin Was macht man eigentlich in einer Philosophischen Praxis? Erbauliches aus Frankfurt am Main
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 51/2015
Wie soll man hier denn ein beseeltes Leben führen, Freunde der Weisheit?
Wie soll man hier denn ein beseeltes Leben führen, Freunde der Weisheit?

Foto: Patrik Stollarz/AFP/Getty Images

Ein scharfer Wind weht durch die Stadt der Banken. Zwischen den Wolkenkratzern der Finanzwirtschaft spüren die Menschen auch die zunehmende soziale Kälte. So oder so ähnlich müsste dieser Text beginnen, um verständlich zu machen, warum in Frankfurt am Main die Philosophische Praxis floriert. In der spät-, turbo- und raubtierkapitalistischen Welt haben die Menschen verlernt, was es heißt, miteinander zu sprechen, zu leben und zu lieben. Um es mit Aristoteles zu sagen: Sie haben vergessen, was es heißt, ein beseeltes Lebewesen zu sein oder ein beseeltes Leben zu führen.

An dieser Stelle kommen Ute Gahlings und ihr Kollege Christian Hellweg von der Philosophischen Praxis Frankfurt ins Spiel. Sie sind angetreten, diesem jämmerlichen Zustand unse