Du bist nicht allein wenn Du träumst heute...

Die Kunst des verweilen? Das verweilen, betrachten und besinnen im hier und jetzt erfordert nur ein wenig Zeit und Muße, um sich dem Spiel der Gedanken der Achtsamkeit des Mitgefühl zu offenbaren

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Das Blumental Syndikat 2015-2017-20.

Gedanken aus dem Blumental.

Inzwischen sind wir wieder an der äußeren Kreuzung im Westen der schwimmenden Sampanstadt aus Hausbooten angekommen. Tulio und ich stehen wieder genau an dem selben Punkt wie schon heute Vormittag, wir sind an dem Westkreuz des großen fünften kreisrunden Ringkanal des Wasserrades der Himmelstänzerinnen. Wir müssen jetzt eigentlich nur noch nach rechts abbiegen und dann noch eine gute halbe Stunde am südwestlichen Kanal entlang Richtung Süden um die Stadt herumgehen, bis wir an unserem zu Hause angekommen sind. Links entlang führt der nordwestliche Ringkanal um die Stadt nach norden bis zum Nordkreuz.

Der Weg in die Stadtmitte hinein geht immer nur schnurgerade aus über die Ringzugbrücke und führt dann 3 Km lang direkt mitten auf den Marktplatz mit dem alten dicken Leuchtturm im Zentrum der alten Sampan Stadt. Die alte ewige immer grüne kreisrunde Oae der Hausboote mit ihren glücklichen alten Kindern im Blumental hat also einen Durchmesser von 6 Km mit fünf runden Ring und 12 geraden Speichen Kanälen. Der große fünfte äußere Ringkanal an dem wir wohnen ist wie alle anderen Kanäle auch an den Ufern von alten starken Baumreihen wie an einer Landstraße umsäumt, die angenehmen Schatten auf die am Ufer liegenden Hausboote spenden und uns auf unserem letzten Stückchen unseres Heimweges erfrischen.

Bevor wir weitergehen suchen wir uns an der Kreuzung noch ein etwas erhöhtes und schattiges Plätzchen unter einem Baum um uns auszuruhen und in Ruhe die Gegend zu betrachten, was eine beliebte Freizeitbeschäftigung von den Blumentalern und uns beiden ist. Dem Tulio hängt die rosarote Zunge seitlich aus der Schnauze heraus er hechelt und findet Pause machen im Schatten auch gut. Ich zeige mit dem Arm ans Ufer und schicke ihn ans Wasser, Tuliooo komm geh schlapp schlapp machen, na geh feines Wässerchen trinken schlapp schlapp. Er schaut mich mit seinen leuchtenden Augen mit einem ungläubigen aber dennoch allwissenden Blick an und geht ans Ufer ein Stück in das Wasser bis zum Bauch um schlapp schlapp zu machen und lässt sich nachdem er sich ausgiebig geschüttelt hat mit einem tiefen Atemseufzer neben mir im kühlenden Schatten nieder.

Vor uns liegt an dem ersten Liegeplatz hinter der Zugbrücke ein wunderschön bemalter mit mythologischen Schnitzereien verzierter großer 25 m Drachen Sampan über dem an einer Bambus Angel ein bunter Regenschirm schwebt und dem Rauchschwaden unterschiedlichster Räucherstäbchen Düfte emporsteigen. Die Bewohner sind aus der Hauptstadt Jaipur, in dem farbenprächtigen und größten indischen Bundesstaat Rajasthan, dem Land der Könige. Rajasthan ist für seine sehr aufwendige mit den Händen von Generationen von Rajasthani Frauen gefertigte Kleidung bekannt, mit den vielen kleinen eingenähten runden Spiegel und bunten Patchwork Mustern mit filigranen Handstickereien oder auf den großen Familiendecken und Kopfkissen.

In der einmaligen Zeit der Hippi Kultur ist Rajasthan in den Sommern der Liebe der 60iger Jahre im vergangenen 20. Jahrhundert ein beliebter Traum der Liebenden gewesen. Die freundliche Familie auf dem Räucherstäbchen Sampan hat ein indisches Geschäft mit allem was die Herzen der Blumentaler erfreut und erwärmt. Die Rajasthani in ihrer Heimat gehören bis heute zu den Ärmsten in Indien, aufgrund zunehmender Trockenheit ziehen viele als billige Wanderarbeiter durch die benachbarten Länder um ihre Familien zu ernähren.

Was für ein hartes Leben für die Rajasthani, was für eine schöne Welt der Farben?

Das Blumental Syndikat 2015-2017-20.

In Erinnerung an das Buch "Der Kleine Prinz" von dem französischen Pionier der Lüfte Antoine de Saint-Exupéry.

Mir, Shalom, Paix, Frieden, Peace & Love.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Frank Mögling

Mein Thema ist der Artikel 2 des Grundgesetz, das Recht auf die "Freie Entfaltung der Persönlichkeit"

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