Wild gewordenen Zeitgeistern ihre Zeit nehmen

Größenwahnsinn stoppen ? Seneca schrieb an Lucilius, alles ist fremdes Eigentum nur die Zeit ist unser, es ist uns wieder besseren Wissen bisher nicht gelungen die Zeit fünf vor zwölf zu stoppen

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Das Blumental Syndikat 2015-2017-22.

Gedanken aus dem Blumental.

Im Zentrum des rechteckigen zauberhaften Kleingarten der sehr liebenswerten Familie aus dem indischen Rajasthan berühren sich die vier Torwege und bilden alle zusammen ein Kreuz. Genau auf dem Kreuzungspunkt steht ein alter runder Brunnen aus weißem Marmor. Der breite Brunnenrand ist mit einem schönen plastischen Fries aus im Kreis laufenden Elefanten verziert. In der Mitte des Brunnen erhebt sich ein aus runden und ovalen Kieselsteinen aufgestapelter Berg aus dem Wasser. Der mit hellen und dunkelgrünen Moosen, Steinflechten und winzigen violett blühenden Blumen bedeckte kleine Götterberg ist genauso hoch wie die schützenden Gartenmauern aus Trockensteinen.

Wenn dann das kleine Windrad an dem hohen Gittermast in der Ecke des Garten seine roten und gelben Windflügel etwas dreht sprudelt wie am ewigen Wohnsitz der Götter aus kleinen Quellen klares Wasser. Es rinnt an dem kleinen Berg über die ausgewaschenen Formen der farbig leuchtenden alten Kieselsteine hinab. Die kleinen Rinnsale füllen den mit unzähligen in leuchtendem gelb und orange blühenden Blumen umgebenen Brunnen. Das Becken aus weißem Marmor ist aus einem Block mit den Händen eines alten Meister der indischen Bildhauerkunst erschaffen worden. Es ist ein sehr schön anzusehender und zeitloser Kleingarten zum träumen. Das ruhige Auge findet halt im betrachten des stillen Frieden, der fiedliche Einblick lädt die Sinne zum zeitlosen verweilen im Augenblick ein.

Vor dem sinnbildlichen Hintergrund des am Ufer liegenden von Rauchopfern und Gebeten für das geistige Wohlergehen umwehten Räucherstäbchen Sampan lebt in den Trockenstein Mauern des mystisch erscheinenden Garten eine eigene sich selbst verwirklichte kosmische Welt. Sie verändert die eigene Wahrnehmung der Natur in unserer alltäglichen Wirklichkeit. In der alten spirituellen indischen Philosophie verbindet sich die Liebe in unseren unerfüllten Träumen und Wünschen zur unbeschreiblichen Weisheit der Natur des klaren Geistes des mystischen Ewigen des Brahman.

Die Gartenwelt der Rajsthani ist aber auch ein Ausdruck der melancholischen Welt der Poesie der kosmischen Kraft der Liebenden. Es ist der Höhenflug im Tiefenrausch des sinnlichen des atemlosen, des immerzu und überall gegenwärtigen Vergänglichen, des flüchtigen Augenblick der wirklichen Wahrheit. Der Vorgarten der sehr freundlichen Familie aus Rajasthan ist ein himmlisches Paradies der Sinnlichkeit und Lebensfreude auf Erden mit leichtem Bollywood Charme angefüllt mit seltenen blühenden Blumen und Sträuchern.

Ein Baldachin aus leichten Tüchern über einem Podest aus Bambus mit einer Liegefläche aus geflochtenen Reisstroh Matten mit großen farbigen Kissen und Decken laden verführerisch zum ewigen ausruhen ein. Umgeben von betörend duftenden Blühten und entspannenden Heilkräuter Pflanzen unter dem schattigen Baldachin langsam die Augen zu schließen um in Frieden die Stille zu genießen ist tiefen entspannend und hoch inspirierend zugleich.

Im Blumental gibt es verschiedene Gartenkulturen so wie es auch unterschiedliche Kulturen der Menschen gibt. Alle Kulturen haben auf unserem Planeten ihre Anhänger und Jeder von ihnen hat auch seine eigenen ganz persönlichen Erfahrungen gemacht. Ob diese nun freudvoll oder leidvoll waren hängt wohl nicht unbedingt von den ursprünglich gut gemeinten Lebensphilosophien ab, eher scheint es an geeigneten Priesterinnen und Priestern zu mangeln, die den ruhelosen Zeitgeistern wiederstehen und ganz normal mit uns in der gewöhnlichen Gesellschaft leben wollen.

Das Blumental Syndikat 2015-2017-22.

In Erinnerung an das Buch "Der Kleine Prinz" von dem französischen Pionier der Lüfte Antoine de Saint-Exupéry.

Mir, Shalom, Paix, Frieden, Peace & Love.

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Geschrieben von

Frank Mögling

Mein Thema ist der Artikel 2 des Grundgesetz, das Recht auf die "Freie Entfaltung der Persönlichkeit"

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