Absage an die Sektierer

Irak-Wahl Die Parlamentswahl ließ eine verändernde politische Dynamik erkennen, doch gab es keinen klaren Sieger. Voraussichtlich wird niemand allein regieren können
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Unzählige Male sah es so aus, als würde die Wahl an den scheinbar unüberbrückbaren Interessenkonflikten, Kontroversen und sektiererischen Streitereien im irakischen Parlament scheitern. Aber dann war es soweit und die Iraker wählten zum zweiten Mal seit dem Sturz Saddam Husseins ihre Volksvertreter. Das Votum von 2005 wurde von den Sunniten boykottiert und der Gewalt am Wahltag folgte ein Abrutschen des Landes in eine Hölle aus sektiererischer Gewalt. Nicht so dieses Mal.

Ich habe in einer Woche den Irak bereist und schreibe diese Zeilen in Kirkuk, nachdem ich die vergangene Nacht in der heiligen Stadt Nadschaf, im Süden verbracht habe. Bei meiner Reise habe ich erfahren, bei den meisten Irakern ergab sich das wichtigste Motiv für ihre Wahlentscheidun