Wo die Taliban Mädchen zur Schule gehen lassen

Afghanistan Seit dem Machtwechsel im Vorjahr wurde der Unterricht für junge Frauen nicht überall eingeschränkt. Eine neue Generation kämpft um ihr Recht auf Bildung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2022

Mitte August 2021 erreichen die Taliban Zabul, Heimatprovinz der Lehrerin Parveen Tokhi, und wollen ihre Schule vorübergehend als Unterkunft nutzen. Die langjährige Pädagogin hat Angst, ist sich aber ganz sicher, was sie tun muss. Tokhi hatte die düsteren Jahre der ersten Taliban-Herrschaft in den späten 1990er Jahren wie die meisten afghanischen Frauen zu Hause verbracht, ohne Zugang zu Bildung oder einer Arbeit. Sie will alles tun, damit der gleiche Schatten nicht auf eine weitere Generation fällt. Also sagt sie: „Einverstanden, Sie können über Nacht bleiben, aber diese Gebäude gehören zu einer Mädchenschule, und ich habe mich mein Leben lang für die Schulbildung dieser Mädchen eingesetzt.“ Unbeeindruckt von den